JAMES BOND 007
„Underneath the mango tree
Me honey and me“
(aus: Dr. No; der Ur-Bond Sean Connery stimmt am Strand der Dr. No-Insel Crab Key in den Song ein, den „Honey Rider“ Ursula Andress gerade singt - und „rundet“ auf diese Weise mit seinem Gesang eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte, nämlich die „Emerging from the Ocean in a White Bikini with Hunting Knife Belt around the Waste“-Szene, ab; Anmerkung: Monty Norman’s „Underneath the Mango Tree“ wurde in Dr. No nicht von Andress selbst gesungen, sondern von Diana Coupland – Andress wurde, darüber hinaus, im Original wegen ihres „heavy Swiss-German accent“ von der „German voice actress“ Nikki van der Zyl gesprochen)
JAMES BOND 007
Einer muss es ja machen.
(aus: Dr. No; Sean Connery erweist sich bei seinem 007-Debüt gleich einmal als „Visionär“, was die Bond-Serie & die damit verbundene „Darsteller-Frage“ betrifft; ursprünglich ist der Satz die Antwort auf die Honey Rider-Frage: „Wollen Sie wirklich Dr. No verhaften?“)
JAMES BOND 007
Wo haben Sie gelebt? […]
HONEY RIDER
Überall in der Welt. Auf den Philippinen, Bali, Hawaii. Überall, wo man Muscheln findet.
(aus: Dr. No; „James Bond“ Sean Connery befragt „`shell-diver` Honey Rider“ Ursula Andress zu ihrem interessanten „Background“ als Tochter eines Meeresforschers)
„Casino Royale – 67“ bietet im Grunde „the greatest number of actors in a Bond-film either to have appeared or to go on to appear in the rest of the Eon-James Bond-series“.
Neben einer Handvoll von anderen „actors“, die mit der Bond-Serie in Berührung gekommen sind und die hier unerwähnt bleiben, haben, so wie teilweise bereits im Rahmen der Zusammenfassung des Inhalts an diversen Stellen angeführt, Schauspielerinnen und Schauspieler wie Vladek Sheybal (Liebesgrüße aus Moskau), Milton Reid (Dr. No & Der Spion, der mich liebte), Angela Scoular (Im Geheimdienst Ihrer Majestät), Caroline Munro (spielte 1977 in Der Spion, der mich liebte die Stromberg-Handlangerin „Naomi“) oder John Wells (spielte 1981 in dem Moore-Bond In geheimer Mission, im Rahmen der „Comedy-Szene“ am Ende, „Dennis Thatcher“, den Ehemann von „Prime Minister of the United Kingdom“ Margaret Thatcher) Auftritte innerhalb des 67er-Films - Munro hat eine kleine & „uncredited“ Rolle als „guard girl“ und Wells ist als Assistent von „Q“ Geoffrey Bayldon im Einsatz.
Aber natürlich ist die Tatsache, dass das erste Haupt-Bond-Girl der Bond-Geschichte, nämlich Ursula Andress, in „Casino Royale – 67“ in der Rolle der „Vesper Lynd“, also: in der Rolle des „eigentlichen ersten Bond-Girls innerhalb der Ian Fleming-007-Bücher“, zu sehen ist, die allerbemerkenswerteste sowie natürlich auch „filmhistorisch aufregendste“.
Die Schweizerin Andress (Jahrgang 1936), die, wegen der „Häufung von Filmrollen, in denen sie knappe Outfits trug“, in den 60ern & 70ern auch zuweilen als „Ursula Undress“ bezeichnet wurde und 1995 dann auch prompt auf der Empire-Magazine-Liste der „100 Sexiest Stars in Film History“ landete, trägt in Dr. No, und das eben im Rahmen der besagten „Emerging from the Ocean in a White Bikini with Hunting Knife Belt around the Waste“-Szene, nicht nur den berühmtesten Bikini der gesamten James Bond-Serie & Filmgeschichte, sondern gilt seit damals gleichsam als Prototyp des Bond-Girls, mit dem sich sämtliche Nachfolgerinnen haben messen müssen.
Zusammen mit Dr. No, What’s New Pussycat? und „Casino Royale – 67“ ist, innerhalb der Andress-Filmographie, sicherlich auch noch der Western Rivalen unter roter Sonne (1971; Soleil rouge) erwähnenswert, in dem die „Swiss actress“, an der Seite von Co-Stars wie Charles Bronson, Toshirō Mifune & Alain Delon, unter der Regie des Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau & Feuerball-Regisseurs Terence Young agierte.
Neben Joanna Pettet, die Mata Hari’s & Sir James Bond’s Tochter „Mata Bond“ spielt und welche später beispielsweise auch Rollen in einzelnen Episoden von 80er-Jahre-TV-Serien wie Knight Rider oder Hotel hatte, muss man innerhalb der „Damen-Riege“ von „Casino Royale – 67“ aber unbedingt auch die beiden „bösen Bond-Girls“ & „SMERSH-Agentinnen“ Jacqueline Bisset und Deborah Kerr erwähnen.
Die Britin Bisset, die in „Casino Royale – 67“ als „Miss Goodthighs/Miss Langbein“ erfolgreich den „James Bond mit Brille“ & „Neo-007“ „Evelyn Tremble“ verführt, war im Laufe ihrer Karriere an der Seite zahlreicher Superstars zu sehen, so zum Beispiel an der Seite von Steve McQueen in dem grandiosen Polizei-Thriller Bullitt (1968; Regie: Peter Yates) oder an der Seite von Sean Connery & Co in dem gelungenen Agatha Christie-Ensemble-Film Mord im Orient-Express (1974; Murder on the Orient Express; Regie: Sidney Lumet).
Zu Bisset’s allerbesten Filmen gehören aber zweifellos auch Roman Polanski’s in Großbritannien entstandener Thriller Wenn Katelbach kommt... (1966; Cul-de-sac) sowie unbedingt Franҫois Truffaut’s Liebeskomödie Die amerikanische Nacht (1973; La Nuit américaine), in der sozusagen „fast familiäre Beziehungen zwischen Cast & Team auf einem Filmset“ porträtiert werden.
Die „Lady Fiona McTarry/Mimi“-Darstellerin Deborah Kerr, die übrigens auch oftmals mit Stewart Granger vor der Kamera agierte (so zum Beispiel in dem „Allan Quatermain“-Film König Salomons Diamanten von 1950), gehörte in den 1950er-Jahren sogar zu den erfolgreichsten Hollywood-Schauspielerinnen überhaupt und spielte in Klassikern wie Julius Caesar (1953; Regie: Joseph L. Mankiewicz; mit „Marcus Antonius“ Marlon Brando) oder Der Seemann und die Nonne (1957; Heaven knows, Mr. Allison; Co-Star: Robert Mitchum) mit – zweiterer, der Kriegsfilm Der Seemann und die Nonne, entstand unter der Regie des „Casino Royale -67“-Mit-Regisseurs & „Humphrey Bogart-Entdeckers“ John Huston (Anmerkung: John Huston, der ohnehin, so wie in Polanski’s Chinatown von 1974, auch zuweilen als Schauspieler agierte, entschied sich dafür, die Rolle des „M“ in Casino Royale selbst zu spielen, da der von ihm dafür zunächst präferierte Robert Morley, der 1951 einen Auftritt als Bruder von Katharine Hepburn in Huston’s African Queen hatte, nicht verfügbar war).
„Casino Royale – 67“, dessen Stars übrigens auch nach den Dreharbeiten nicht müde wurden, ihre „dissatisfaction with the project“ zu betonen, feierte seine Weltpremiere am 13. April 1967 im „Odeon Leicester Square“ in London, was auch bedeutete, dass das Werk ganze zwei Monate vor dem „Eon-Konkurrenzprodukt“ Man lebt nur zweimal mit Sean Connery in die Kinos kam.
Wie bereits im Eingangsteil des Artikels erwähnt, verfehlte der „James Bond name“ nicht seine Wirkung und der Film, der statt den geplanten 6 Millionen US-Dollar letztendlich 12 Millionen gekostet hatte, entwickelte sich zum Kassenhit und wurde seinerzeit in Nordamerika, mit einem Einspielergebnis von rund 23 Millionen US-Dollar, sogar zum „13th highest-grossing film“ des Jahres (Anmerkung: Aus heutiger & „inflationsbereinigter“ Sicht wäre die „spy film parody“, die grundsätzlich ja nicht zur offiziellen Serie gezählt wird, in den USA immer noch sowas wie der „neunzehnt-erfolgreichste Bond-Film“). Als weltweites Einspielergebnis von „Casino Royale“ galt 1967 ein Betrag von rund 42 Millionen US-Dollar, was ihn im gegenwärtigen „Bond-Film-internen“ Box-Office-Ranking auf einen ganz ähnlichen Platz wie in den USA befördert, nämlich auf den zwanzigsten.
Das Werk erhielt, wie man sich vorstellen kann, eine „generally negative critical reception“, wobei vor allem der „wirre & chaotische Plot“ im Mittelpunkt der Kritik stand. Und letztendlich muss man, unterm Strich, dem US-Kritiker James Berardinelli rechtgeben, der einmal gemeint hat, dass der Film damals eine „Enttäuschung“ war und heute eine „Kuriosität“ sei, also gleichsam „a disappointment then“ und „a curio today“.
EPILOG
„See you later, alligator“
(Aussage von „James Bond“ Sean Connery in Feuerball; auf den nächsten Bond-Film, dem Daniel Craig-Finale No Time To Die, wird man wohl noch eine Weile warten müssen, zumindest bis April 2021)
„I’d love to wake up smiling […] / And hear on CNN that Elvis lives again / And that John’s back with the Beatles and they’re goin‘ out on tour / I’ll be the first in line for tickets – gotta see that show for sure“
(aus dem Song „When“ von Shania Twain, enthalten auf Twain‘s Multi-Millionen-Seller „Come On Over“ von 1997)
„Tja, das ist meine Danny Rose-Story. Der Mann ist eine lebende Legende. Vor sechs Monaten hat man ihm die größte Ehre erwiesen, die der Broadway zu vergeben hat. […] In diesem Restaurant [dem „Carnegie Delicatessen Restaurant“] hat man ein Sandwich nach ihm benannt“
(„Stimme aus dem Off“ des Erzählers aus dem Woody Allen-Film Broadway Danny Rose von 1984, in dem Allen den Künstleragenten „Danny Rose“ spielt; im „Carnegie Delicatessen Restaurant“ in Manhattan konnte man übrigens bis zur Schließung 2016 auch ein „Woody Allen-Sandwich“ bestellen)
„Tja“, es gibt Dinge, die nie mehr passieren werden: Elvis Presley, sofern Elvis nicht doch noch „lebt“, wird nie mehr auf Tour gehen, genauso wenig wie das die Beatles tun werden, und auch Sean Connery wird nie mehr „James Bond 007“ spielen.
Aber der immer noch aktuelle Bond, Daniel Craig, ist ja bekanntlich auch kein schlechter, auch wenn man auf den „finalen Akt“ seines Wirkens, aus den allseits bekannten Gründen, schon eine ganze Weile warten muss.
Allerdings taugt -in der Tat- auch der alte Casino Royale-Film von 1967 nicht wirklich als „Lückenfüller“ bis zum Start des neuen Bond-Films, denn, um ehrlich zu sein, jeder andere Bond-Film ist besser als dieser „007-spoof“, der mehr einer „disorganized affair“ gleicht als sonst irgendwas.
Aber immerhin verfügt „Casino Royale – 67“ über ein paar lustige sowie teilweise sogar brillante Dialogpassagen - und die ganzen „Film-Giganten“, die sich darin tummeln, wie etwa Peter Sellers & Woody Allen, lassen einen wenigstens an diverse „masterpieces“ vergangener Zeiten denken, die man ihnen zu verdanken hat.
THE END
(Fassung vom 09.12.2020)