James Bond 007: Keine Zeit zu sterben (2021)
(OT: No Time to Die; Regie: Cary Joji Fukunaga)
„Also, hier endet es“
„Hier endet es“
&
„Wir wollten etwas verändern, weil die Filmreihe langsam zu sehr ins Fantastische abdriftete. Daniel ist ein Schauspieler, der sie wieder auf den Boden holen konnte. Realistischer, emotionaler, dramatischer. Wir wollten diesen Wechsel und dafür brauchten wir ihn. Niemanden sonst“
&
„Er hinterlässt seine Spuren nicht nur in der Bond-Serie, sondern auch in der Filmgeschichte“
(ZITAT 1: aus KEINE ZEIT ZU STERBEN; „Abschieds-Dialog“ im Rahmen der Vortitelsequenz zwischen „Madeleine“ Léa Seydoux & „James“ Daniel Craig „on a train station in Italy“ - in „NO TIME TO DIE“ erlebt man Craig als „James Bond 007“ tatsächlich sozusagen „One Last Time in Concert“; // ZITAT 2: Bond-Produzent Michael G. Wilson über das einstige „Motiv“, den damals einer breiteren Masse eher unbekannten „Arthouse-Film“-Schauspieler Daniel Craig für die Leinwand-Adaption von CASINO ROYALE zu engagieren; // ZITAT 3: „Resümee“ von Bond-Produzentin Barbara Broccoli über die letztendlich fünf Filme umfassende „Ära Daniel Craig“)
„Mir fällt jetzt an den Filmen dieser Einzeiler-Humor auf. Er ist fast ein Markenzeichen. Das ist so gängig geworden, dass keiner mehr nach dem Ursprung fragt“
&
„Ich war ein australischer Lausbub auf globaler Wanderschaft. Ich dachte: `Wow, das könnte dein Leben verändern`“
&
„Man spielt nicht diesen Bond. Man spielt ein Bild von sich oder ein erfundenes Bild. Sean ist körperlich viel robuster als ich. Ihn akzeptiert man leichter als Killer. Mein Sinn für Humor muss das wohl ausgleichen. Ich kann schlecht sagen: `Ich töte dich, mir ist es ernst`“
&
„Es ist schwer, jemanden abzulösen. Ich wollte ihn menschlich zeigen, nicht übermenschlich. Sonst gäbe es keine Identifikation. Mitunter sollte er sich verwundbar zeigen. Der Geist von Ian Fleming sollte da sein“
&
„Man kann keine Kultfigur geistig erschaffen. Es geht mir darum, wie man ihn als Mann real darstellt. Das ist der heikle Teil: die Rolle möglichst glaubwürdig zu verkörpern. Ihn zu spielen macht viel Spaß. Und es ist harte Arbeit. Man will niemanden enttäuschen. Man will sein Bond-Möglichstes tun“
&
„Der Film gelingt nur, wenn man nicht an Bond denkt, wenn man versucht, ihn bestmöglich zu machen. Viele Leute werden ihn sehen und viele haben hohe Erwartungen“
(ZITATE 1 – 6: Die sechs 007-Darsteller über „Being James Bond“: das ZITAT 1 stammt von „Ur-Bond“ Sean Connery, das ZITAT 2 von „Einmal-Bond“ George Lazenby, das ZITAT 3 von Roger `Ich werde immer im Schatten von Sean Connery stehen` Moore, das ZITAT 4 vom „missverstandenen / `im Sinne von Flemings Vorlagen agierenden`“ Timothy Dalton, das ZITAT 5 von Pierce Brosnan und das ZITAT 6 von Daniel Craig, der einen, wie Brosnan, an die „high expectations“ erinnert, die mit der 007-Rolle verbunden sind; // was Craig, den „first blonde Bond“, betrifft, so war dieser bekanntlich in den Augen der Öffentlichkeit nicht gleich „der coolste Typ der Welt“ oder dergleichen, eher im Gegenteil, denn ihm wurde zunächst „ein nicht James-Bond-artiges Aussehen“ vorgeworfen sowie ein „lack of charm & charisma“ attestiert; nachdem Craig aber durch CASINO ROYALE von einem „relativ unbekannten Schauspieler“ zu jemandem geworden war, dessen Gesicht quasi plötzlich „auf Geschirrtücher gestrickt“ wurde, hat er sich nach eigenen Angaben nicht nur „in einer Art Parallel-Universum“ befunden, sondern auch „in einem körperlichen und mentalen Belagerungszustand“, in den sich, angesichts der plötzlich vor seinem Haus „lauernden“ & vor seinem Haus „in Bäumen sitzenden“ Leuten, auch „paranoia“ gemischt hat)
„My Name is Bond“
„…Bond“
„…Bond“
„…Bond“
„…Bond“
„…Bond“
&
„`Bond. James Bond`. Genau, der Satz kommt immer. Pierce Brosnan spricht immer noch drüber. Und du denkst dir: `Kein Ding, krieg ich hin`. Und dann bist du auf einmal auf dem Set und spürst, welches Gewicht dieser Satz hat. Ich wollte cool bleiben, aber das ist unmöglich. Ich weiß noch, wie oft wir die Szene bei `Casino Royale` am Ende gedreht haben. Bei einigen [Takes] klang ich wie ein 13-Jähriger beim Stimmbruch“
&
„Sorgen machte ich mir, wie ich sagen könnte: `My name is Bond. James Bond`. Und nicht: `My name ish Bond. Jamesh Bond`“
(ZITATE 1: der ultimative „Widerhall“ innerhalb der Filmgeschichte: Sean Connery stellt sich als „James Bond“ vor und die anderen Darsteller, von Lazenby bis Craig, „tun es ihm über die Jahre nach“; // ZITAT 2: Daniel Craig über das „Gewicht“ der Bond’schen Vorstellungsformel; Craig meint natürlich jene Szene in CASINO ROYALE, in der er sich auf einer Treppe vor dem von ihm zuvor „aus dem Nichts“ angeschossenen „Mr. White“ platziert und sich ihm vorstellt; // ZITAT 3: der gebürtige Londoner Roger Moore über seine „Sorge“, in LEBEN UND STERBEN LASSEN bei der Vorstellungsformel nicht in Connery’s „starken schottischen Akzent“ zu verfallen)
„The coldest blood runs through my veins / You know my name“
&
„Someone that you think that you can trust / Is just another way to die“
&
„Skyfall is where we start / A thousand miles and poles apart / Where worlds collide and days are dark / You may have my number, you can take my name / But you’ll never have my heart“
&
„For you, I have to risk it all / `Cause the writing’s on the wall“
&
„Fool me once, fool me twice /
Are you death or paradise? /
Now you’ll never see me cry /
There’s just no time to die“
(ZITATE 1 – 4: aus den „Bond Theme Songs“ zu CASINO ROYALE, EIN QUANTUM TROST, SKYFALL & SPECTRE, nämlich „You Know my Name“ von Chris Cornell, „Another Way to Die“ von Jack White & Alicia Keys – bis heute mein „favorite Theme Song“ innerhalb der Craig-Ära, „Skyfall“ von Adele sowie „Writing’s on the Wall“ von Sam Smith; // ZITAT 5: aus dem Song „No Time to Die“ von Billie Eilish; der Titelsong zu „Bond 25“, der die wiederum von Daniel Kleinman gestaltete „Titel-Sequenz“ von KEINE ZEIT ZU STERBEN untermalt, ist erst der zweite „James-Bond-Titelsong“, der die „Peak Position“ in den „UK Charts“ erreichte, der erste war überraschenderweise ja nicht Adele’s „Skyfall“, der es, wie seinerzeit Duran Duran mit dem genialen „A View to a Kill“ (1985), nur auf Platz zwei der britischen Charts schaffte, sondern Sam Smith mit seinem eher schwermütigen „Theme Song“ zu Daniel Craig’s viertem „Bond flick“ SPECTRE; Superstar Billie Eilish (Jahrgang 2001), eine Art „megaerfolgreicher `Teenage Pop Star` mit Hang zur musikalischen `Melancholia`“, war nicht von Anfang an für die „Titelhymne“ zum Craig-Finale vorgesehen, denn sowohl „Musik-Legenden“ wie Paul `Ich war mal bei The Jam & bei The Style Council` Weller & Noel `Ich war mal bei Oasis` Gallagher, die gemeinsam einen „Bond-Song“ geschrieben haben, als auch „Superstars“ wie Ed Sheeran, Dua Lipa oder Beyoncé wurden bei den Bond-Machern „vorstellig“ oder gaben sich plötzlich auffällig „Bond-affin“, um eventuell „das begehrte Engagement“ zu erhalten – angeblich als Reaktion auf die „Eifrigkeit“ Sheerans & Dua Lipas hat die umstrittene britische 80s-Pop- & „Culture Club“-Ikone Boy George dann sogar einen eigenen Song mit dem Titel „No Time to Die“ herausgebracht; im Januar 2020, also gut 3 Monate vor der ursprünglich geplanten Veröffentlichung von KEINE ZEIT ZU STERBEN, erfolgte die Bestätigung, dass eben die US-amerikanische Singer-Songwriterin Billie Eilish den Zuschlag erhalten hat, und die von Eilish sowie ihrem Bruder Finneas komponierte Ballade wurde schließlich im Februar bei den Brit Awards 2020 uraufgeführt, nämlich mit Hans Zimmer (der, und das als erst sechster „Non-British- Composer“, für den Soundtrack zu „Bond 25“ verantwortlich zeigt) am Orchester-Pult und mit dem ehemaligen Smiths-Gitarristen & Morrissey-Songwriting-Partner Johnny Marr an der Gitarre, wobei Marr, dessen Gitarrenspiel auch auf dem Zimmer-Soundtrack zu hören ist, dabei „E-Guitar References“ an Monty Norman‘s (& John Barry’s) „James Bond Theme“ eingebaut hat; Eilish’s später Grammy- sowie Oscar-prämierte melancholische Ballade, in deren Zentrum eine „Abrechnung“ mit einer „intense Love Affair“ steht, bei der man sich ganz offensichtlich „mit der Gegenseite“ / „with the enemy“ eingelassen hat, kommt im Grunde „nur wenig innovativ“ daher und schließt nahtlos an die „Oscar-Balladen“ von Adele & Sam Smith an; der „dramatic Song“, der, Corona-Pandemie-bedingt, also fast 20 Monate vor dem tatsächlichen Kinorelease des Bond-Films veröffentlicht wurde, erreichte in Eilish’s Heimat, den USA, lediglich Platz 16 der Charts, stieß aber z. B. in Deutschland auf Platz 5 vor und in Österreich sogar auf Platz 2; im Film selbst zu hören ist übrigens auch ein Track der österreichischen Reggea-Band House of Riddim, und zwar „Rastafari Way“, wobei sich die „Ösi-Band“ in diversen Interviews betont „Bond-non-affin“ gegeben hat)
„Wie erfahr ich, dass es dir gutgeht?“
„Das wirst du nicht. Du siehst mich nie wieder“
&
„Wo ist 007?“
&
„Sie hat deine Augen“
„Ich weiß…Ich weiß“
(ZITAT 1: „Bahnhof-Dialog“ zwischen „Madeleine Swann“ Léa Seydoux & „James Bond“ Daniel Craig „after the Matera-chase“ und am Ende der durchaus gelungenen Vortitelsequenz von „NO TIME TO DIE“; // ZITAT 2: „Gareth Mallory aka `M`“ Ralph Fiennes zu „Eve Moneypenny“ Naomie Harris in seinem Büro, nachdem in London, im Rahmen eines Überfalls, aus einem Hochhaus-Gebäude die Biowaffe „Heracles“ gestohlen sowie deren Erfinder „Valdo Obruchev“ entführt wurde; // ZITAT 3: „You‘re gonna go down in Flames“ - aus dem tatsächlichen „Abschieds-Dialog“ zwischen „Madeleine“ & „James“, bei dem sich „ein verwundeter & infizierter 007“ noch immer auf Safin’s Insel befindet und „auf den tödlichen Raketeneinschlag wartet“, während Swann & ihre 5-jährige Tochter „Mathilde“ in sicherer Entfernung und „with Nomi“ Lashana Lynch sind)
„Das macht mich immer ein wenig melancholisch. Ein starkes altes Schlachtschiff wird schmachvoll auf den Schrott geschleppt. Die Unabwendbarkeit der Zeit, nicht wahr?“ („Q“ Ben Whishaw zu „007“ Daniel Craig im Rahmen eines „Museumsbesuchs“ in SKYFALL) – ähnlich wie die letzten Filme von großen Regisseuren, man denke da nur an EYES WIDE SHUT (1999) von Stanley Kubrick oder an DIE STIMME DES MONDES (1990) von Federico Fellini oder an REISE NACH INDIEN (1984) von David Lean, sind die letzten Filme innerhalb der „Regentschaft“ eines bestimmten Bond-Darstellers oft „ein wenig schwierig“.
So geriet DIAMANTENFIEBER (1971) mit Sean Connery, obwohl das Werk natürlich „so seine Momente“ hat, zu einem oft „übertrieben chauvinistisch“ daherkommenden „Spy Nonsense“, der auch unter dem mangelnden „Doppelnull-Enthusiasmus“ Connerys litt. IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT (1969) wiederum, welcher bekanntlich den ersten & zugleich letzten Bond-Film von George Lazenby darstellte, hatte vor allem ein Problem: nämlich das fehlende schauspielerische Können des Australiers. In IM ANGESICHT DES TODES (1985) wirkte Roger Moore schlichtweg „too old“ für die Rolle, während man dem glücklosen Timothy Dalton vier Jahre später, in LIZENZ ZUM TÖTEN (1989), einen wenig „Bond-liken“ Abschied bescherte, der auf die meisten 007-Fans eher so wirkte, als ob sich der stets wie bei einer Aufführung der „Royal Shakespeare Company“ artikulierende Brite in ein „abendfüllendes Miami Vice-Serienspecial“ verirrt hätte. Pierce Brosnan, den ich grundsätzlich für „einen absolut unterschätzten Bond-Darsteller“ halte, wurde 2002 mit einem „hochtechnisierten Spektakel mit Tendenz zu `Idiotien` wie einem `unsichtbaren` Aston Martin“, also: mit STIRB AN EINEM ANDEREN TAG, in die Bond-Pension entlassen.
Was jetzt das Craig-Finale, den „`Action` is my middle name, but everybody has a date with the undertaker“-Bond-Film KEINE ZEIT ZU STERBEN anbelangt, so muss man sagen, dass Craig, der, allein schon rein schauspielerisch betrachtet, zweifellos „der beste Bond seit Sean Connery“ war und der in CASINO ROYALE als „Younger 007“ noch eine „physical explosive force“ darstellte, darin recht glaubwürdig einen „James Bond 007“ spielt, der, um es mit den Worten einer anderen britischen Ikone auszudrücken, nämlich mit jenen der Rock-Band Pink Floyd aus ihrem Song „Time“, einen „The sun is the same in a relative way, but you’re older / Shorter of breath and one day closer to death“-Charme versprüht, aber: „NO TIME TO DIE“ leidet, unter anderem, an einem „stereotypen“ Bösewicht, unter, nimmt man mal die gelungene „zweiteilige“ Vortitelsequenz aus, „uninspirierten & `uninspirierenden` Action-Szenen“ sowie vor allem darunter, dass so gut wie nichts in dem Film nicht in einem der anderen vier Daniel Craig-Bonds schon mal „much better“ gemacht worden ist.
Der Inhalt von KEINE ZEIT ZU STERBEN:
Nach der Pistolenlauf-Sequenz [die diesmal, wahrscheinlich aus Gründen der „Political Correctness“, ohne Blut daherkommt] sieht man, wie eine Figur durch eine winterliche Landschaft marschiert und sich einem Haus in Nachbarschaft eines „Frozen Lake“ nähert [Anm.: Der, wenn man so will, „erste Teil der Vortitelsequenz/`Opening Sequence`“, der einen Rückblick in „Madeleine Swann’s Kindheit“ darstellt und in einem „A young girl is being chased by a man with a mask“-Szenario endet, wurde beim Langvann-See in Nittedal in Norwegen gedreht]. In dem Haus befinden sich „Young Madeleine Swann“ sowie ihre Mutter, die etwas „durch den Wind“ wirkt beziehungsweise ihren Kummer mit diversen Tabletten etc. zu „betäuben“ scheint. Im Rahmen eines Mutter-Tochter-Gesprächs, das auf Französisch stattfindet, tritt hervor, dass „Young Madeleine“ glaubt, dass ihr Vater „Doktor“ sei und „Leuten helfe“, wobei ihre Mutter sie einweiht, dass ihr „Papa“ [also: „Mr. White“] in Wahrheit „Leute umbringe“ [Nachsatz der Mutter, die das spätere „Beziehungsschema“ ihrer Tochter quasi vorwegnimmt: MADELEINE’S MOTHER: „Is that who you love, murderers?“; Text gemäß engl. Untertitelung].
Kurze Zeit später ist der maskierte & bewaffnete Mann in das Haus eingedrungen und stellt Madeleine’s Mutter, die auf der Couch liegt, pro forma zur Rede [LYUTSIFER SAFIN: „Ist Mr. White zuhause? […] Ihr Mann hat meine Familie umgebracht“]. Nachdem er die Mutter erschossen hat, beginnt er „Young Madeleine“ zu suchen, doch diese feuert auf ihn mit einer im Haus versteckten Pistole. Safin geht zu Boden, richtet sich aber, „Michael Myers in `Halloween`“-artig, wieder auf und verfolgt das Mädchen dann draußen auf der Oberfläche des zugefrorenen Sees. Das Eis des Sees bricht schließlich unter „Young Madeleine’s Feet“ und „the Girl“ ist kurze Zeit darauf „Trapped under Black Ice“. Safin überlegt kurz, ob er die Situation so belassen soll und das Mädchen dem sicheren Tod überlassen. Dann, als ihn „Young Madeleine“ unter dem „Steel Ice“ „entgegenstarrt“, schießt er mit seiner Waffe auf das Eis und rettet Mr. White’s Tochter.
Plötzlich taucht, „in der Gegenwart“, Bond’s Begleiterin, „die erwachsene Madeleine Swann“, aus dem italienischen Meer auf, soll heißen: sie streckt ihren Kopf aus dem Wasser, und wirkt etwas beunruhigt von dem „Flashback“ in ihre Kindheit. Bond erscheint und erkundigt sich nach dem Zustand seiner schwimmenden Freundin, angesichts ihrer sichtbaren „concern“ [JAMES BOND: „Alles in Ordnung?“].
Später fahren die beiden im Aston Martin [„Bond zu sehen, wie er mit Madeleine in einem DB5 fährt, das hat Kultstatus“ – „NO TIME TO DIE“-Stuntkoordinator Lee Morrison] eine Küstenstraße entlang und in Richtung Matera [in Süditalien], wo offenbar Vesper Lynd begraben liegt [BOND zu SWANN, im Original während der Fahrt im DB5 und mit „Reference“ zum Louis Armstrong-Song & zur großartigen Schluss-Szene mit George Lazenby & Diana Rigg von „ON HER MAJESTY’S SECRET SERVICE“: „We have all the time in the world“].
„In the City of Matera“ checken Bond, der noch immer, in „Secret Agent Man“-Manier, ab und an „über seine Schulter blickt“, und Swann dann in ein Hotelzimmer ein, wo sie miteinander schlafen [aus dem „Love Talk in French“ zwischen Craig & Seydoux: MADELEINE SWANN: „Je t’aime“ / JAMES BOND: „Je t’aime“]. Danach kommen sie auf das Thema „Vesper“ zu sprechen, wobei Swann wichtig zu sein scheint, dass ihr Bond, der behauptet, dass er über sie hinweg sei, „vergibt“ [MADELEINE SWANN: „Kannst du ihr vergeben?“ / JAMES BOND: „Ich bin schon lange über sie hinweg“ / MADELEINE SWANN: „Solange wir über unsere Schulter schauen, ist die Vergangenheit nicht tot“].
Nach ihrem Versprechen, dass sie ihm nach seinem Grab-Besuch „alle ihre Geheimnisse“ verraten werde, geht Swann mit einem kleinen weißen Zettel, auf den sie die Worte „L´homme marqué“ [„der `von etwas gezeichnete`/`narbige` Mann“] geschrieben hat, auf den Balkon des Hotelzimmers und zündet den Zettel an - was, wie sie beim Eintreffen in Matera von einem Einheimischen erfahren haben, „eine Tradition hier im Ort“ ist, durch die man sich von seiner Vergangenheit befreien kann, um eine Art „Neubeginn“ zu machen.
Am nächsten Tag sucht 007 das „Tomba di Lynd“ auf dem Friedhof von Matera auf, und am Grab der „Verräterin“ überkommt ihn ein „Tombstone Blues“ [JAMES BOND: „Ich vermisse dich“]. Bond verbrennt ein Zettelchen, auf dem die Worte „Forgive me“ stehen, entdeckt dann aber beim Grab…einen Zettel mit dem „Octopus“-Symbol von SPECTRE! Kurz danach explodiert ein Teil des „Tombstone“ und 007 wird „wegkatapultiert“.
Bond, der nicht ernsthaft verletzt ist, versucht, als er sich wieder aufgerichtet hat, mit dem „Cell Phone“ Madeleine zu erreichen – vergeblich.
Wenig später wird 007 auf einer Brücke [Location: Ponte Viadotto – Acquedotto Madonna della Stella in der Stadt Gravina in Puglia] von einem Auto attackiert, dem er nur dadurch entkommt, indem er sich mit einem Seil, das dort am Brückenrand befestigt ist, von der Brücke „hinunterschwingt“ [„James-Bond-Filme sind Action-Adventure-Filme. Wenn sie echt erscheinen, sind sie faszinierend“ – Daniel Craig über die Tatsache, dass weder „3D-Autos“ noch „Green-Screen-Stunts“ für die Bond-Macher eine Option sind, soll heißen: auch der hier präsentierte Bridge-Stunt sowie der wenig später vorkommende Motorrad-Stunt sind echt (Anm.)]. Anschließend gerät Bond in einen Fight mit einem der Schergen, die ihn verfolgen, nämlich mit Primo [der „`Cyclops`“ mit dem „one false eye“, das ihm Bond hier im Kampf quasi kurzzeitig „entfernt“, wird von Dali Benssalah gespielt – „Mit dem Alter kommt eine brutale Schlichtheit“ – Regisseur Fukunaga über „Bond’s Kampfstil“ in KEINE ZEIT ZU STERBEN]. Primo überbringt 007 „Grüße von Blofeld“ und teilt Bond mit, dass Madeleine zu SPECTRE gehört [PRIMO: „Wissen Sie… Madeleine, sie ist eine Tochter von Spectre“].
„Flyin‘ High (In the Friendly Sky)“ - um weiteren Verfolgern zu entkommen, schnappt sich 007, nach diesen „Bad News“, das Motorrad des „in Wahrheit einäugigen Söldners“ Primo und ist nach „some Time“ und nachdem er in Matera mit dem Motorrad mithilfe einer Art „Rampe“ einen mächtigen Satz gemacht hat, der ihm einen Vorsprung verschafft hat, wieder zurück beim Hotel, in das er mit Madeleine eingecheckt hat [Anm.: Der „Motorcycle-Chase“, der zweifellos in einem der besten Stunts des gesamten Films endet, nämlich mit der Fahrt Bonds über eine 65-Grad-Rampe, die in einem „gigantischen“ Sprung mit atemberaubenden Luftstand gipfelt, war bei den Dreharbeiten ein vergleichsweise „später Einfall“ der Bond-Macher, der aber denkbar „James-Bond-Like“ ist und zu jener „inspirierten & inspirierenden Action“ gehört, die man einst z. B. auch zu Beginn von CASINO ROYALE im Rahmen der „Parkour-Szene“ präsentiert hat, wo Craig einen in Tony Jaa-„Ong-Bak“-Manier agierenden Bombenleger namens „Mollaka“ bis hinauf auf einen Kran verfolgt hat; als „James Bond“/Daniel Craig-Double beim „Motorcycle-Chase“ agierte Paul Edmondson, ein „four-time World Enduro-Race Champion“ mit dem „nick name `Fast Eddy`“].
Bond eilt in das Hotelzimmer zu Swann, von der, wie er annimmt, SPECTRE seinen Aufenthaltsort weiß [JAMES BOND zu MADELEINE SWANN: „Du hattest Recht. Es ist schwer, loszulassen“].
Anschließend flüchten 007 & Madeleine, die ihre „Unschuld“ beteuert, im DB5 und eine wilde Verfolgungsjagd durch Matera beginnt [Anm.: Der „fantastic, legendary DB5“, das Auto, das gleichsam „für 007“ steht und das schon Sean Connery gefahren hat, wird hier also durch die Straßen einer der ältesten Städte der Welt gesteuert; da Matera aber über ausgesprochen viele Stufen verfügt, war die Geschwindigkeit natürlich „ein Thema“, wobei der Stunt-Driver Mark Higgins, ein britischer Rally-Fahrer & „Driver Coach“, das Vehikel an manchen Stellen, so z. B. „`am schnellen Abschnitt` entlang des Tals in Matera“, angeblich bis auf 160 km/h beschleunigt hat], bei der Swann nicht nur einen Telefonanruf von Blofeld erhält [STIMME von BLOFELD – am Telefon: „Hier ist Blofeld, meine Liebe. Ihr Vater wäre sehr stolz auf sie. Ihr Opfer wird unser Triumph“], sondern auch von „James“ als „Verräterin“ angesehen wird [JAMES BOND: „Wir haben alle unsere Geheimnisse. Nur, dass wir deins noch nicht kennen“]. Nachdem Bond den Verfolgern einen „Vorgeschmack“ auf die neuartigen Waffensysteme des „modified car“ gegeben hat, indem er ein paar „Mini-Bomben“ sozusagen „auf die Straße gelegt“ hat [„Das macht die Leute heiß, die ganzen Gadgets, und wir benutzen sie alle!“ – Daniel Craig], wird der Wagen aber seitlich „touchiert“ und kommt bei der Kirche San Giovanni Battista zum Stillstand.
Der Aston Martin mit Bond & Swann wird umstellt und das kugelsichere Auto gerät massiv durch die SPECTRE-Männer, allen voran Primo, „unter Beschuss“ [Reaktion von MADELEINE – im Original: „Do something, James! Say something, James!“]. Dann, nachdem „James“ einige Zeit lang „eisern“ geschwiegen und Primo konstant die Autoscheiben des DB5 mit Munition „bearbeitet“ hat, dreht Bond den Spieß um [JAMES BOND – zu MADELEINE SWANN: „Okay“] …und aus den Scheinwerfern des DB5 „poppen“ zwei „Machine Guns“. 007 „performt“ schließlich mit dem Aston Martin einen „Donut“ auf dem Platz vor der Kirche [der seitdem „Donut Square“ genannt wird (Anm.)] und feuert dadurch „im Kreis“ [Anm.: Bei diesem „`Jetzt bin ich dran!`-Moment“, bei dem ein sogenannter „Kreisauslöser“ unter dem Vorderreifen platziert wurde, ist Craig übrigens selbst hinterm Steuer gesessen; dieser „360-Grad-`Destructive Blow`“, bei dem Hunderte von pyrotechnischen Platzpatronen verbraucht wurden, ist ein absoluter James-Bond-Kultmoment und in gewisser Weise, was die reine Action betrifft, sogar der Höhepunkt des gesamten Films; Spaß an der Sache hatte übrigens auch Swann-Darstellerin Léa Seydoux: „Es machte Spaß, wirklich Spaß, sich zu drehen. Ich würde es wieder tun“].
Anschließend fährt Bond Madeleine zu einer „Train Station“, „setzt sie in einen Zug“ und gibt ihr zu verstehen, dass der gemeinsame Weg hier endet und dass sie ihn nie wieder sehen wird [JAMES BOND – im Original: „This is it. […] You’ll never see me again“].
Nach der Titelsequenz [BILLIE EILISH – „singing“: „[…] Was I stupid to love you? / Was I reckless to help? / Was it obvious to everybody else? / That I’d fallen for a lie? / You were never on my side […]“] setzt die Handlung „5 Years Later“ ein und im Rahmen eines Überfalls von „SPECTRE-Mercenaries“ unter der Führung von Primo auf ein geheimes „Bio-Labor“ in London, in dem offenbar mit „biologischen Kampfstoffen“ experimentiert wird, werden der aus Russland stammende „MI6-Scientist“ & Lyutsifer Safin-Verbündete Valdo Obruchev entführt sowie die offenbar im „Bio-Security-Level-4-Kühlschrank“ untergebrachte Nanowaffe „Heracles“ entwendet [LYUTSIFER SAFIN – über Telefon den Überfall bei VALDO OBRUCHEV ankündigend: „Sie kommen. […] Spectre“; // Anm.: Grundsätzlich vollzieht der Film hier einen ersten „Stilbruch“, denn der „Überfall“ hat, was den „Bond-Inszenierungsstil“ betrifft, etwas „90er-Jahre-Mäßiges“ an sich und fast hat man das Gefühl, dass man „in Pierce Brosnan-`TOMORROW NEVER DIES`-Zeiten“ zurückversetzt wird, aber dieses an der Stelle „`sich leicht unpassend anfühlende` Retro-Feeling“ wird auch dadurch unterstützt, dass der von dem Schweden David Dencik verkörperte „Valdo Obruchev“ als denkbar „klischeehafte `Nervensäge` von einem Wissenschaftler“ rüberkommt, also: denkbar „karikaturartig“ angelegt ist – „Irgendwann tue ich euch Ebola in den Tee, dann werde ich zusehen, wie eure Gesichter schwitzen Blut“ (OBRUCHEV mit russischem Akzent zu seinen nicht weniger `karikaturartig` daherkommenden Labor-Kollegen kurz vor dem Überfall der SPECTRE-Männer)].
In seinem Büro beim MI6 wird „M“, der sich gerade auf Bildschirmen Aufnahmen des von den SPECTRE-Leuten „teilweise in die Luft gejagten“ Labor-Hochhauses ansieht, von seiner Sekretärin Eve Moneypenny nach dem „Heracles“-Projekt gefragt [EVE MONEYPENNY: „Sir, was ist das Heracles-Projekt?“], doch „M“ ordnet nur an, dass der Öffentlichkeit „ein Gas-Leck“ als Ursache für den beschädigten Londoner Skyscraper präsentiert werden soll. Bevor er persönlich den britischen „PM“ informieren will, fragt er Moneypenny nach dem Aufenthaltsort von „Double-O-Seven“ – „Where’s 007?“ [„M“; // Anm.: Für Daniel Craig war der Umstand, dass er bei CASINO ROYALE, EIN QUANTUM TROST & SKYFALL mit Ralph Fiennes‘ Vorgängerin in der „M“-Rolle, nämlich mit Judi Dench, arbeiten konnte, etwas Besonderes: „Auf der rein persönlichen Ebene ist die Tatsache, dass ich mit Judi Dench arbeiten konnte, ein wahrgewordener Wunschtraum. Und dass Judi dann auch noch `M` spielte, war unglaublich“].
Ortswechsel – der „retired Bond“ steuert sein Boot zurück zu seinem Haus bei der Coco Bay in Jamaika, und nachdem er das Boot verlassen hat, trägt ein etwas gealterter „007“ zwei große Fische, die er offenbar „draußen auf dem Meer“ gefangen hat, über einen Steg zu seinem „Estate“ [Anm.: Man kann zweifellos sagen, so wie’s offenbar auch der „Jamaican Commissioner of Tourism“ gesagt hat: „Jamaican Culture is very important to James Bond“, denn der karibische Inselstaat, Heimat z. B. von Bob Marley (1945 – 1981), Usain Bolt oder Shelly-Ann Fraser-Pryce, passt natürlich hervorragend in die Bond-Mythologie, was auch nicht weiter verwunderlich ist, da Ian Fleming schließlich in seinem „GoldenEye“-Estate in der Bucht von Oracabessa an der Nordküste Jamaikas seine Bond-Romane geschrieben hat – was Jamaika zu so etwas wie zur „spirituellen Heimat von 007“ macht; „Bond’s House“ in „NO TIME TO DIE“ wurde aber von dem Team um Art Director Neal Callow an einer auf Landwegen nur schwer bis gar nicht zugänglichen „Private Beach“ mit dem Namen „Coco Walk“ errichtet; die Außenansicht des Hauses ist kein „Nachbau“ des Fleming-Hauses, dafür stammen aber einige „Inneneinrichtungs-Gegenstände“ aus der einstigen Fleming-Villa, so zum Beispiel der Schreibtisch(!) im Schlafzimmer; // was den „Bond is older & an retired agent“-Aspekt betrifft, so ist der „Zeitsprung“ von fünf Jahren „durchaus glaubwürdig“ umgesetzt, denn laut Craig sollte „007“ in KEINE ZEIT ZU STERBEN nämlich in etwa folgende Ausstrahlung besitzen: „Er sollte aussehen, wie er ist. Etwas älter, weiser. Er läuft nicht mehr durch so viele Wände wie früher. Er hebt die Tür aus den Angeln“ (Daniel Craig)].
„But no matter how many fish in the sea it’d be so empty without me“ (Copyright: Eminem) – am Abend fährt Bond mit seinem Jeep dann in die Stadt und wird dort von seinem alten Kumpanen Felix Leiter von der CIA „abgefangen“. Leiter befindet sich in Begleitung eines Mannes vom State Department [US-Außenministerium] namens Logan Ash [JAMES BOND zu FELIX LEITER bezüglich LOGAN ASH – im Original: „Who’s the blonde?“] und scheint ein Anliegen an den „former British Secret Agent“ zu haben. Bei einer Unterhaltung in einem Club rückt Leiter [FELIX LEITER: „Unsere gewählten Anführer spielen nicht fair in ihrem Sandkasten“] dann mit dem „Auftrag“ heraus, den 007 für ihn erledigen soll, nämlich: „ein Paket“ in Kuba abzuholen, soll heißen: den „Überläufer“ Obruchev zurückzubringen. Bond lehnt ab und deutet an, dass ihm der aalglatte Logan Ash, den Bond aufgrund des „Bibel-Verkäufer-Aussehens“ als „Mormone“ bezeichnet, irgendwie verdächtig vorkommt [JAMES BOND: „Ich trau schon lange keinem hübschen Gesicht mehr, Felix“ / FELIX LEITER: „Wird immer schwerer, Gut und Böse, Schurken und Helden zu unterscheiden“; // Anm.: Jeffrey Wright, der bekanntlich auch Auftritte in CASINO ROYALE & „QUANTUM OF SOLACE“ hatte, ist „the first actor to play Felix Leiter three times“ – bisheriger „Rekord-Felix-Leiter“ war David Hedison, der den CIA-Mann & „Bond-Verbündeten“ im Moore-Debüt LEBEN UND STERBEN LASSEN 1973 sowie dann auch ganze 16 Jahre später im Dalton-„Farewell“ „LICENCE TO KILL“ spielte].
Zurück bei seinem Jeep [einem klassischen Series III Land Rover, der, sozusagen, das letzte Mal von Timothy Dalton 1987 in „THE LIVING DAYLIGHTS“ gefahren wurde (Anm.)] muss Bond feststellen, dass das Fahrzeug nicht anspringt. „Per Zufall“ taucht Nomi, eine „Woman of Color“, mit ihrem Scooter auf und spricht Bond auf die „Troubles“ an, die er offensichtlich mit dem Vehikel hat [NOMI: „In Schwierigkeiten?“ / JAMES BOND: „Andauernd“]. Bond nimmt die angebotene „Mitfahrgelegenheit“ wahr und sitzt wenig später als „Sozius“ auf dem Scooter und wird von Nomi, die behauptet „Taucherin“ zu sein, zurück nach Hause gebracht [aus dem Fahrerin-/Beifahrer-Talk von Lynch & Craig: NOMI: „Ich habe eine Schwäche für alte Wracks“].
„Back at Bond’s House“ geht Nomi „zielsicher“ in Bond’s Schlafzimmer [Kommentar von JAMES BOND, der „im Grunde von Anfang an weiß, dass NOMI seinen Jeep `fahruntauglich` gemacht hat“: „Kommen wir doch gleich zur Sache...“]. Die „Woman of Color“ teilt ihm mit, dass sie eine Agentin ist [NOMI: „Das hier ist eine Gefälligkeit unter Kollegen“], und noch dazu eine „Doppel-Null-Agentin“. Darüber hinaus stellt sie klar, dass der auf Kuba weilende Obruchev für Bond ein „Tabu“ darstellt [NOMI: „Kommen Sie mir in die Quere, jage ich Ihnen eine Kugel ins Knie. Ins gesunde“].
Zum Abschluss der „Conversation“ offenbart sie ihm noch, dass sie „nicht irgendeine Doppelnull ist“ [NOMI: „Ach, übrigens. Ich bin nicht irgendeine 00. Ich bin…007“], was Bond als „unwichtig“ abtut [JAMES BOND: „Das ist nur eine Nummer“ / Reaktion von NOMI – im Original & mit „Ja, klar, Sie tun so, als ob Ihnen das nichts ausmacht“-Attitude: „Yeah“].
In Räumlichkeiten des MI6 werkt währenddessen „Q“ mit den „Überresten“ von Obruchev’s gelöschter Festplatte. „M“ & Bill Tanner, „M’s“ Stabschef [Anm.: „William Tanner“ wird wiederum von Rory Kinnear verkörpert, der Tanner bereits in EIN QUANTUM TROST, SKYFALL & SPECTRE spielte und im Grunde die Nachfolge von Michael Kitchen antrat, der den Character zuvor das letzte Mal 1995 und 1999 in den Brosnan-Bonds GOLDENEYE & „THE WORLD IS NOT ENOUGH“ darstellte; geht man noch weiter in der Bond-Historie zurück, so hatte die „Bill Tanner“-Figur auch Auftritte in den Roger Moore-„Bond flicks“ IN TÖDLICHER MISSION (1981) sowie in „THE MAN WITH THE GOLDEN GUN“ (1974); interessant im Zusammenhang mit der Craig-Ära ist, dass man diese also zuvor „nur teilweise wiederkehrende“ Figur des „Tanner“ sozusagen 2008 „aus den Bond-Archiven“ zurückgeholt hat, bevor man das mit den beiden „Familienmitgliedern“ „Q“ & „Moneypenny“ tat, denn erst SKYFALL, so Barbara Broccoli, wurde seinerzeit, durch die Partizipation von Ben Whishaw & Naomie Harris, zu einer Art „Family-Reunion“ – „Wir hatten [bei SKYFALL] das Gefühl, dass wir Bond seine Familie zurückgeben“ (B. Broccoli)], gesellen sich zu „Q“ - und „M“ will wissen, ob eine „Wiederherstellung“ möglich sei. Nachdem „Q“, der keine „tiefergehenden Infos“ bezüglich der Forschungstätigkeit des Russen erhalten hat, sich diesbezüglich skeptisch gegeben hat und nur sagen kann, dass Obruchev an „hochentwickelten Algorithmen“ gearbeitet hat, treffen zeitgleich zwei Anrufe ein, nämlich einer des „Prime Minister“ und einer von 007. „M“ zieht es vor, mit 007 zu sprechen, doch am Telefon ist, zu „M’s“ Überraschung, …der „Ex-007“ Bond [JAMES BOND – via Telefon: „`M`, mein Bester, ein paar Anmerkungen. […] Ich habe Ihre neue 007 kennengelernt. Eine entwaffnende junge Frau“].
„M“ will, dass Bond sich „raushält“, da, so „M“, „die Sache nichts mit ihm zu tun habe“, aber „the original 007“ bringt SPECTRE ins Spiel [JAMES BOND - ins Telefon: „Oh doch, es geht um Spectre. Mallory, was haben Sie getan?“]. Mallory legt auf und sieht, nach dem „Double-O-Trouble“ am Telefon, „die CIA im Vorteil“.
Anschließend will der MI6-Chef Blofeld sehen, aber dies nur im „Live Feed“, denn der inhaftierte SPECTRE-Leader spricht hinter Gittern angeblich ausschließlich „mit seiner Psychiaterin“. Ernst Stavro Blofeld… „Crazy insane or insane crazy?“ [Christoph Waltz in einer „reprise“ seiner Rolle in SPECTRE] …erscheint auf einem Bildschirm und man sieht ihn in seiner Londoner Gefängniszelle sitzend und er gibt sich „mad as a bag of bees“ [Kommentar von BILL TANNER: „So ist er jeden Tag. Vollkommen übergeschnappt“]. „M“ erweckt den Eindruck, „im Zusammenhang mit Blofeld“ über irgendetwas beunruhigt zu sein und verlässt den Raum.
„Back to Coco Bay, Jamaica“ – Bond steht vor seinem Haus, starrt aufs Meer hinaus und scheint „mit sich zu ringen“ [„Daniel hat der Figur ein Innenleben und Emotionen gegeben. Die Komplexität von Bond’s Gefühlsleben findet sich zwar in den Büchern, sie wurde aber nie auf die Leinwand übertragen. Bis er kam“ - B. Broccoli]. Dann… „I will die unconquered“ …ruft er Felix Leiter an [JAMES BOND - ins Telefon: „Felix, ich bin dabei“], der über Bond’s Sinneswandel erfreut scheint und ihm mitteilt, dass er sich „in Santiago (de Cuba)“ mit „einer jungen Dame“ treffen muss.
In Santiago angekommen [Anm.: Die „Kuba-Szenen“ von „NO TIME TO DIE“ „were not filmed on location in Cuba at all“, sondern größtenteils in den „famous“ Pinewood Studios in London; dort, in den Pinewood Studios, wollte man, gemäß „Szenenbildner“ Andrew Bennett, dem „verfallenen Charme“ Kubas huldigen, was „wie ein Blick auf das alte Rom“ wirken sollte; insgesamt wurde, für das „Spectre-Event“, auf dem sich Daniel Craig & Co tummeln, sowie für die anschließende Schießerei, ein funktionelles Rundum-Set bestehend aus „`12 Buildings` mit Art-Deco-Design-Elementen sowie zahlreichen `References` an Havanna“ errichtet; das „Herzstück“ bildete dabei natürlich die „fictional“ „El Nido Bar“, in der Bond & „die junge Dame, die er treffen soll“ dann zunächst einmal, bevor sie „das Paket“ abholen, „Two Vodka Martini. Shaken, not stirred“ konsumieren – „Zwei Wodka Martini. Geschüttelt, nicht gerührt“ (JAMES BOND zum Barkeeper der El Nido-Bar)] trifft sich 007 mit der jungen Agentin Paloma [die auf den ersten Blick fast so „clumsy“ & „naiv“ erscheint wie einst „Miss Goodnight“ Brit Ekland in DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT].
Nachdem Paloma [von der kubanisch-spanischen Schauspielerin Ana De Armas mit einem „Spy Comedy“-artigen „Enthusiasmus“ gespielt, der der ganzen Sache „nicht immer guttut“ (Anm.)] auch den „vereinbarten Begrüßungsdialog zwischen zwei Agenten“ vergessen hat [JAMES BOND – „sie auf die richtige Spur bringen wollend“: „Irgendwas mit einem Hut…Paris…“ / PALOMA: „Wenn ich nervös bin, vergesse ich alles […]“ // Anm.: Hier ein „annähernd vorschriftsmäßig“ durchgeführter „vereinbarter Dialog“ aus MAN LEBT NUR ZWEIMAL von 1967 zwischen Sean Connery und dem Chef des japanischen Geheimdienstes „Tiger Tanaka“ (gespielt von Tetsurō Tamba): TIGER TANAKA: „Sie sind doch James Bond, oder nicht? Ich freu mich wirklich, dass ich Sie endlich einmal kennenlerne, Bond-San. Bei der Gelegenheit darf ich mich vorstellen, mein Name ist Tanaka. Sie dürfen mich `Tiger` nennen“ / JAMES BOND: „Wenn Sie Tanaka sind, wie stehen Sie dann zu mir?“ / TIGER TANAKA: „`Ich liebe dich`“ / JAMES BOND: „Und mir kommen gleich die Tränen“ (Copyright: „YOU ONLY LIVE TWICE“)], lotst sie 007 in einen Wein-Keller, wo er sich einen „Tom Ford Tuxedo“ anziehen soll [JAMES BOND – im Original & damit meinend, dass PALOMA sich umdrehen soll, während er in den „Smoking“ schlüpft: „Do you mind?“; // Anm.: „On you everything looks good“ sagt „Felix Leiter“ einmal zu „007“ in FEUERBALL (1965), aber „James Bond“ hat ja ohnehin geradezu die filmhistorische Verpflichtung, „the most stylish man in the world“ zu sein – und während man, laut Kostümdesignerin Suttirat Anne Larlarb (z. B.: Slumdog Millionär), Bond‘s Garderobe in KEINE ZEIT ZU STERBEN weitgehend „zweckmäßig & stylisch“ gehalten hat, so ist natürlich dieser „James Bond-like black Tom Ford dinner suit“ rein „Outfit-technisch“ das Highlight der Kuba-Sequenz, und bei dem Anzug handelte es sich angeblich um eine Art „Verschmelzung“ verschiedener Modelle, „die damals gerade ausprobiert wurden“, wobei „das beeindruckende Teil“, das ohne Zweifel zum „Best in Men’s Clothing“ gehört, mittlerweile unter der Bezeichnung „Tom Ford Atticus Tuxedo“ firmiert].
Wenig später betreten Bond & Paloma die „El Nido Bar“ und konsumieren, umgeben von SPECTRE-Mitgliedern, die sich dort amüsieren und irgendetwas zu feiern scheinen, zunächst an der Bar „zwei geschüttelte & nicht gerührte Wodka-Martini“. Dann holt Paloma ein „kleines kabelloses In-Ear-Funkgerät“ aus ihrem Lippenstift und steckt es 007 ins Ohr. Anschließend, bevor es dann darum geht, Valdo Obruchev „einzufangen“, der sich ebenfalls in dem Gebäude befindet, stoßen die beiden [die, so wie es von den Machern intendiert war, in der Bar bald wie „ikonische Silhouetten inmitten des Lärms“ wirken] mit den Martinis auf Felix Leiter an – „To Felix“.
„Paloma, ich weiß, Sie sind beschäftigt, aber hier fällt gleich der letzte Vorhang“ [JAMES BOND zu PALOMA via Funk innerhalb des „El-Nido-Bar-Gunfight“] – bevor 007 & Paloma sich in der Bar dann in einem [ausgedehnten] Feuergefecht wiederfinden, macht sich das Duo, verbunden über die „In-Ears“, auf die Suche nach Obruchev [JAMES BOND - zu PALOMA: „Sie gehen da lang, ich geh hier lang“], der seinerseits wiederum gerade dem „Cyclops“ Primo in einem Büro innerhalb des Gebäudes offenbar mit Hilfe eines USB-Sticks seine „Nanoweapon“ übergibt, die dann nach den [auf einem Computer-Bildschirm] sichtbaren Stationen „Loading Multiple Profiles“ & „Gene Encoding Complete“ als „WEAPONIZED“ gilt [Original-Kommentar von VALDO OBRUCHEV: „To a happy new future for Spectre“]. Primo geht schließlich mit einer Art High-Tech-Phiole, in der sich die „aktivierte“ Nanowaffe dann befindet, zu einem „Power Distributor“ des El Nido-Bar-Gebäudes und speist den Inhalt „ins System“ ein – „gas hissing“.
Bond durchstreift die Bar [Anm.: Die teilweise „Blau-lastigen“ Bilder, die an der Stelle sicherlich „visuell gut gemeint“ waren und den „James-Bond-als-ikonische-Silhouette-inmitten-des-Lärms“-Effekt vergrößern hätten sollen, verbreiten hier leider nur den Charme eines „James-Bond-Video-Game“ à la „007 Legends“ oder dergleichen] und kommentiert das „SPECTRE-Leute-vergnügen-sich-mit-ihren-Escorts“-Szenario [JAMES BOND zu PALOMA – über Funk: „Was ist das? Spectre-Bunga-Bunga?“]. Kurz darauf sichtet er Primo [Funkkontakt JAMES BOND / PALOMA: „Der Zyklop. Hab ihn schon mal in Italien getroffen. Er hatte ein Auge auf mich geworfen“], wobei Primo’s „Bionic Eye“ sich nicht „in dessen Augenhöhle befindet“, sondern auf der „Geburtstagsparty“ herumgetragen wird und als so etwas wie „das Auge Blofelds“ fungiert [Dialog zwischen 007 & Paloma, als klar ist, dass es sich um eine Art „Birthday-Party“ handelt: PALOMA: „Wer ist das Geburtstagskind?“ / JAMES BOND: „Um, Ernst Stavro Blofeld“; // Anm.: Ich persönlich fand ja übrigens immer, dass die deutsche Synchronstimme von Daniel Craig, also: Dietmar Wunder, fast „besser zu Daniel Craig & `James Bond` passt als Craig‘s Originalstimme“ – ein „phenomenon“, das sich im Grunde auch bei Harrison Ford und dessen „deutscher Stimme“ Wolfgang Pampel gezeigt hat].
„Then, suddenly“…wendet sich das „bionische Auge“, das von einem „Henchman“ auf Bond gerichtet wird, quasi direkt an 007 [STIMME VON BLOFELD: „Das kleine Auge sagt `Hallo`. Nein, treten wir aus dem Schatten heraus, wie Götter aus dem Olymp. Auf das Ende unseres Ausgestoßenen. […] Goodbye, James“]. Nach der Blofeld-Ansprache kommt Obruchev’s „Nanoweapon“ zum Einsatz – und so eine Art „Gas“ dringt über die Decke in die Bar, wobei dadurch, dass Obruchev Primo heimlich letztendlich nur eine „modifizierte / falsche“ Variante der Waffe übergeben hat, offenbar ausschließlich SPECTRE-Mitglieder sterben. Bond, Paloma und die zahlreichen „Escorts“ bleiben verschont, aber auch der „Cyclops“ kann entkommen.
Schließlich beginnt die Jagd auf Obruchev, den das Agentenduo gesichtet hat, aber 007 & Paloma geraten in einen ausgedehnten „Gunfight“, in den sich auch Nomi [die Bond schon bei seiner Ankunft in Kuba am Hafen über den Weg gelaufen ist] einbringt [Anm.: „TED EARLY“ ADAM ARKIN: „Woran denkst du?“ / „CHARLIE CREWS“ DAMIEN LEWIS: „Ich überlege mir, was ich will und was ich brauche“ / „TED EARLY“ ADAM ARKIN: „Was willst du?“ / „CHARLIE CREWS“ DAMIEN LEWIS: „Ich will eine friedvolle Seele“ / „TED EARLY“ ADAM ARKIN: „Und was brauchst du?“ / „CHARLIE CREWS“ DAMIEN LEWIS: „Eine größere Waffe“ (Dialog zwischen Adam Arkin & Damien Lewis, einst angeblich selbst „James-Bond-Kandidat“, aus der TV-Serie Life [2007 – 2009]) - Daniel Craig feuert in dem „gunfight“ zunächst mit der klassischen Bond-Waffe, der Walther PPK, und wechselt später, außerhalb der Bar, dann kurz zu „einer größeren Waffe“, nämlich einem AKS-47U-Sturmgewehr, während Ana de Armas zu einer wahren „Kampfmaschine“ avanciert und relativ bald gleichzeitig mit zwei Waffen herumballert, nämlich mit einer „so called“ Two-Tone Walther sowie mit einer Heckler & Koch MP7A1 Submachine Gun; Lashana Lynch schießt mit einer Glock 17 mit Schalldämpfer & „Illuminator“ (Laser) durch die Gegend; // „Paloma, I know you’re busy, but the curtains about to come down on this one“ (engl. Originalfassung des weiter oben präsentierten Zitats - JAMES BOND zu PALOMA während der „Kuba-Schießerei“, wobei das auf den „zu entkommen drohenden“ OBRUCHEV bezogene Zitat natürlich auf einer „Meta-Ebene“ den Craig-Abschied „kommentiert“) – alle „Gunfights“ in KEINE ZEIT ZU STERBEN hatten, wie mehrfach von den Bond-Machern betont wurde, natürlich die Absicht, Daniel Craig einen „würdigen Abschied“ zu bereiten, „to send him off in a great way“ sozusagen, aber die „Schießerei auf Kuba“ ist von der „Choreo“ her irgendwo zwischen Matrix, John Woo-Filmen & den „`uninspirierten` Baller-Orgien“ von DER MORGEN STIRBT NIE angesiedelt, wobei Craig darin „betont zurückhaltend agiert“ und das Feld „den `schießwütigen` jungen Frauen“ überlasst, während er selbst dazwischen „leichte Ansätze“ zur „Selbstparodie“ & zur „Spy Comedy“ zeigt – was wiederum nicht „untypisch“ für die bereits erwähnten „Stilbrüche“ des Films ist und eben für Fukunaga’s „leicht chaotische“ Regiearbeit bei dem Bond-Movie].
Außerhalb der El Nido-Bar holt sich Paloma Obruchev, indem sie mit einem Wagen in ein Gerüst fährt, auf das er hinaufgeklettert ist – und Bond und seine Begleiterin fliehen mit dem Wissenschaftler, während Nomi, das aber nur kurz, von der hiesigen Polizei aufgehalten wird, die aber weder ihr noch ihrer „Firearm“ gewachsen ist.
[„Dafür bedenk ich Sie in meinem Testament, das schwör ich“ – „John Steed“ Patrick Macnee zu „Emma Peel“ Diana Rigg in der Mit Schirm, Charme und Melone-Folge „The Living Dead“] - kurz darauf verabschieden sich Bond & Paloma voneinander [JAMES BOND: „Sie waren toll“ / PALOMA: „Sie auch. Nächstes Mal bleiben Sie länger“], und Paloma übergibt 007 dann noch „a Cigar for Felix“ als Geschenk. Anschließend steigt Bond mit Obruchev beim Hafen in ein „Kleinflugzeug“ [eine Cessna A185F], das er, „mit dem Wissenschaftler auf dem Rücksitz“, persönlich fliegt [„Wenn man eine Firma fragt `Hättet ihr Interesse an jemandem, der tief über euer Boot fliegt?`, dann sagen sie `Nein`. Aber wenn man sagt, dass es James Bond tut, sind sie dabei“ – Copyright: Martin Joy, der „NO TIME TO DIE“-Location-Production-Manager auf die Tatsache anspielend, dass Bond wenig später im Film mit der Cessna „ganz tief über `ein Schiff im Ozean` hinwegfliegt“].
007 landet das „wasserlandungstaugliche“ Flugzeug bei einem „Ship on the Ocean“ und bringt „Dr. Obruchev“ zu Felix Leiter & Logan Ash [gespielt übrigens von Billy Magnussen, der z. B. auch eine Rolle in der Spielberg-/Hanks-Zusammenarbeit Bridge of Spies – Der Unterhändler (2015) hatte]. Bond teilt den beiden mit, dass „das Ganze eine Falle gewesen sei“ und dass „SPECTRE tot sei“. Anschließend soll ihm Obruchev den mitgebrachten „Kofferinhalt“ erklären, den der Wissenschaftler als „ein perfektes Mordinstrument“ [Copyright: OBRUCHEV] bezeichnet. Ash hingegen scheint die Befragung des Russen auffällig nervös zu machen [LOGAN ASH: „Danke, Bond. Ihre Mission ist zu Ende!“], während Obruchev irgendwann damit herausrückt, dass Bond im Grunde „nie das eigentliche Ziel gewesen sei“ und er, „wie vereinbart“, „die DNA ausgetauscht habe“. „Double-O-Seven“ will daraufhin wissen, ob „M“ die „Auslöschung“ von SPECTRE befohlen hat [FELIX LEITER dazwischen zu dem nach dieser Frage endgültig „nervös“ werdenden und „intervenierenden“ ASH: „Ach, halten Sie endlich das Maul!“], woraufhin der „MI6-Scientist“ „M“ als „Entwicklungshelfer“ des Projekts tituliert, dem aber, so Obruchev, die entsprechende „Vision“ fehle, was Bond dazu bewegt, zu fragen, ob Blofeld „eine solche Vision“ hat.
Als 007 dann „die berechtigte Frage“ stellt, woher Blofeld eigentlich wusste, dass er dort auf der Party sein würde, blickt Obruchev…zu dem „Traitor“ Ash, der seine Waffe zieht, mit der er, im Gerangel, Felix Leiter in den Bauch schießt [Anm.: Man hat sich hier, um die Befragungs-Situation „aufzulösen“, für eine ähnliche „solution“ entschieden wie seinerzeit in EIN QUANTUM TROST in den „Siena-Szenen“, wo der von Bond gefangene „Mr. White“ mit einer „Wir-haben-Leute-überall“-Attitude zu „Craig Mitchell“, dem persönlichen Leibwächter von „M“ Judi Dench, blickt, was zur Folge hat, dass dieser „fast ansatzlos“ seine Waffe zückt und einige MI6-Leute erschießt].
Daraufhin entsteht ein „Mann-gegen-Mann-Fight“ zwischen Bond & Ash [Anm.: Die „fight-scene“ zwischen Craig & Magnussen ist durchaus ansprechend und lässt fast die erwähnte „physical explosive force“-Wirkung von Craig’s „007“ aus CASINO ROYALE & „QUANTUM OF SOLACE“ wieder „aufleben“, die ja dann in SKYFALL, aus „Story-technischen Gründen“, zurückgeschraubt wurde - allerdings stellt Sam Mendes‘ SKYFALL von 2012, wie der Schauspieler betont hat, für ihn persönlich den Höhepunkt seiner „JB-Regentschaft“ dar, und nicht seine ersten beiden „Bond flicks“: „Für mich war `Skyfall` der Höhepunkt. Er hat alle Kriterien erfüllt“ (D. Craig)], in dem es Ash gelingt, 007 letztendlich in den „Maschinenraum“ des Schiffes zu befördern und ihn dort, gemeinsam mit dem verletzten Felix Leiter, einzusperren. Ash stellt sich Obruchev dann nochmal „offiziell“ vor [LOGAN ASH: „Ich gehöre zu Safin […]“], bevor er beginnt, eine Zeitbombe im Schiff zu platzieren, während Bond versucht, Leiter zu helfen [aus den Dialogen von Craig & Wright: JAMES BOND: „Das ist viel Blut“ // FELIX LEITER: „Das ist meine letzte Mission, was denkst du?“ / JAMES BOND: „Ich denke, du suchst Ausreden, damit du mir nicht helfen musst“].
„Dear boy, have a cigar, you‘re gonna go far / you’re gonna fly, you’re never gonna die“ [Copyright: Pink Floyd] – nachdem „Felix“ das „Present“ von Paloma, die Zigarre, abgelehnt hat und will, dass sie „James“ behält, kommt es auf dem Schiff zu einer Explosion [Original-Kommentar von LOGAN ASH, der sich bereits mit OBRUCHEV in der Cessna am Nachthimmel befindet: „I was such a big fan of his“]. Kurz darauf dringt Wasser in den „Maschinenraum“ ein und Bond taucht nach Leiter, und holt ihn wieder an die Oberfläche – „Come on, Felix! We’ve been in worse than this“ [JAMES BOND – im Original].
Dann wird klar, dass es Leiter nicht schaffen wird [zugehöriger „Farewell“-Dialog in Originalfassung: FELIX LEITER: „James…it’s a good life, isn’t it?“ / JAMES BOND: „…The best“], und wenig später treibt „Felix“ leblos unter Wasser. James Bond gelingt es jedoch, einen Weg aus dem Schiff und an die Oberfläche zu finden, wo er auf ein „aufblasbares Rettungsboot“ stößt, in dem er, als die „Living Daylights“ wieder aktiv sind, also: am Tag, von einem „big Ship on the Ocean“ aufgelesen wird – „ship horn blows“.
Bond reist nach London und holt dort zunächst aus einer Garage einen Aston Martin [Modell: V8 Saloon – „similar“ zu jenem Modell, das Timothy Dalton 1987 in DER HAUCH DES TODES gefahren hat (Anm.)], mit dem er [zu den Klängen des „James Bond Theme“] zum MI6 fährt, wo er von einem „Mann beim Empfang“ nach seinem Namen gefragt wird [JAMES BOND: „Bond. James Bond“].
Nachdem sich Bond kurz mit Moneypenny & mit „der neuen 007“ Nomi unterhalten hat, betritt er das Büro von „M“ [Dialog zwischen „Nomi“ & „Moneypenny“ vor dem „M“-Büro: NOMI: „Wahr, dass Sie auf ihn geschossen haben?“ / EVE MONEYPENNY: „Ja, jeder versucht es wenigstens einmal“ - natürlich ist das Ganze eine Anspielung auf eine der denkwürdigsten Szenen der Bond-Ära von Craig, nämlich auf jene, in der Bond von „Eve Moneypenny“ Naomie Harris in SKYFALL auf Anweisung von „M“ hin in der Vortitel-Sequenz von einem Zug hinuntergeschossen wird und einen sensationellen „Himmelsfall“ direkt in einen Fluss antritt (Anm.)].
Bei Bond‘s Unterhaltung mit seinem „Ex-Chef“ [JAMES BOND – vor „M’s“ Schreibtisch sitzend: „Ist der Tisch größer geworden oder sind Sie kleiner geworden?“] bringt „M“ zunächst zur Sprache, dass Bond die letzten Jahre schlichtweg „nicht auffindbar“ gewesen sei [„M“: „[…] [S]ie waren so weit untergetaucht, dass wir annahmen, Sie seien tot“ // Anm.: Für eine breitere Öffentlichkeit „nicht auffindbar“ war Daniel Craig im Grunde auch vor seiner James-Bond-Rolle, obwohl er sein „Arthouse“-Dasein laut Eigenaussage als gar nicht so „unerfolgreich“ empfunden hat: „Meine Karriere war für meinen Geschmack ziemlich erfolgreich. Erfolgreicher, als ich erwartet hatte. Was fehlte, war eine coole Rolle. Pierce Brosnan hatte `Remington Steele` gemacht, Roger Moore `Simon Templar`. Die Art Rolle, wo die Leute sagen: `Das ist James Bond`. Ich hatte nur Arthouse-Filme gemacht“; ausgerechnet so ein „Arthouse-Film-Moment“ war es dann andererseits auch, der bei den James-Bond-Producern Barbara Broccoli & Michael G. Wilson seinerzeit ein „Wir-wollen-ihn-unbedingt“-Gefühl aufkommen hat lassen, und konkret handelte es sich dabei um einen „moment“ in dem ansonsten, aus meiner persönlichen Sicht, damals ziemlich überschätzten Historienfilm Elizabeth (1998) von Shekhar Kapur mit Cate Blanchett & Geoffrey Rush, in dem Daniel Craig, in seiner Nebenrolle als Jesuiten-Priester & Babington-Verschwörer „John Ballard“, mit einem schwarzen Umhang & mit einer schwarzen Kapuze bekleidet durch eine Halle geht – „Ich erinnere mich an den Moment, als ich dachte, er muss es sein. Ich hatte noch nie eine so charismatische Person auf der Leinwand gesehen. Er ist ein Filmstar und ein großartiger Schauspieler“ (B. Broccoli); der „Walk“, den Craig dort in dem Film über Elizabeth I. gleichsam „mit Kutte, Cape & Kapuze“ hinlegt, hat in der Tat fast „Steve McQueen-Niveau“, und ganz sicher hat noch nie ein „Jesuiten-Priester (`involved in an attempt to assassinate Queen Elizabeth I of England`)“ auf der Leinwand ein derartiges „potenzielles James-Bond-007-Feeling“ verbreitet].
In der Folge erwähnt Bond den Umstand, dass wohl irgendein „evil Mastermind“ einen Plan ausgeheckt haben muss, um SPECTRE auszulöschen, und stellt klar, dass er gern wieder „mitspielen“ möchte, dafür aber, als Gegenleistung, mit Blofeld sprechen will, der das Meeting in Kuba offenbar von seiner Gefängniszelle in „Her[now: His] Majesty’s Prison Belmarsh“ in London aus geleitet hat [zugehöriger Dialog: „M“: „Und was wollen Sie als Gegenleistung, Bond?“ / JAMES BOND: „Blofeld“].
„M“ lehnt 007’s Ansinnen ab, woraufhin sich der Ton zwischen den beiden verschärft und Bond seinem ehemaligen Chef das „Heracles“-Projekt vorwirft [JAMES BOND: „[…] Wieso ist Heracles von Ihnen nicht eingestellt worden?“], für das sich „M“ aber, wie er betont, nicht vor ihm rechtfertigen muss, sondern „nur vor seinem Land“. Nachdem ihn Bond auch vom Tod Leiters informiert hat, bekräftig „M“ abermals seine Entscheidung, 007 nicht zu Blofeld, sozusagen dem „only Member of SPECTRE still breathing“, zu lassen, da dies ein zu hohes Risiko darstelle [Kommentar von JAMES BOND: „Oh, aber Sie riskieren es, eine DNA-gesteuerte Waffe mit einem korrupten Wissenschaftler zu entwickeln, und das zehn Jahre lang…“].
„Sie haben nicht das Recht, so mit mir zu reden! […]“ [„M“ zu JAMES BOND] – „M“ bringt seine Empörung über 007’s „Tonfall“ ihm gegenüber zum Ausdruck und verabschiedet ihn dann aus seinem „Office“ [„M“: „[…] Sie haben Ihre Schuldigkeit getan, nochmals danke für Ihre Dienste“]. Anschließend, als Bond weg ist, gibt er „007 Nomi“ den Auftrag, in „Her Majesty’s Prison Belmarsh“ zu fahren, um dort Blofeld „von Kopf bis Fuß durchzuchecken“ [Anm.: Apropos „Her Majesty“: GRAHAM NORTON: „Wir haben Bond mit der Queen bei Olympia gesehen. Wie lang war das geplant?“ / DANIEL CRAIG: „Ziemlich lange. Danny Boyle hat mich am Set[von SKYFALL] besucht und erzählt, was er vorhat. Ich dachte, er wollte mich auf den Arm nehmen. Aber die ganze Sache kam zustande und ich fand mich im Palast wieder. Sie hatten das OK vom Palast, bevor sie mich gefragt haben. Ich hatte keine Wahl“ / GRAHAM NORTON: „Sie hätten `Nein` sagen können…“ (aus einem Auftritt Craigs in der „Graham Norton Show“ auf BBC One, in deren Rahmen der britische Comedian stets die „Biggest Stars of Film, Music & TV“ bei sich zu Gast hat) – Bezug genommen wird hier, „of course“, auf den mittlerweile legendären „Kurzfilm“, den Craig als „007“ unter der Regie von Danny Boyle zusammen mit der mittlerweile verstorbenen Queen Elizabeth II., also: mit der eigentlichen (Langzeit-)Chefin von Bond, extra für die Eröffnungsshow der „Olympic Games“ in London 2012 gedreht hat].
Am Abend besuchen Bond & Eve Moneypenny, die ihn beim MI6 zum „Dinner“ eingeladen hat, „Q“, der in seiner Wohnung gerade beim Kochen für seinen noch nicht eingetroffenen „Boyfriend“ ist [„Begrüßungs-Dialog“ zwischen Whishaw & Craig: „Q“: „Sie sind also nicht tot“ / JAMES BOND: „Hallo, `Q`. Ich hab Sie auch vermisst“]. Das Trio bespricht das Heracles-Projekt und 007 übergibt dem „Waffenmeister“ einen USB-Stick, den Bond auf Kuba Obruchev entwendet hat und der gleichsam das „Missing Link“ ist, das Obruchev’s rekonstruierte „Hard Drive“ vervollständigt und eine DNA-Datenbank mit Tausenden von Namen, also: nicht nur mit jenen von SPECTRE-Mitgliedern, offenbart [Original-Frage von JAMES BOND: „Who are they?“]. Moneypenny berichtet daraufhin von „weltweit aufgetretenen Lecks bei Datenbanken mit DNA-Infos“ und Bond will von „Q“, dass er ihm einen Zugang zu „Belmarsh & Blofeld“ verschafft, was allein schon deshalb ein Problem darstellt, weil Blofeld, wie Moneypenny festhält, offenbar „nur mit einer Person“ spricht [JAMES BOND: „Wer hat Zugang? Wer?“].
[VESPER LYND: „Du liebst mich?“ / JAMES BOND: „Genug, um auszusteigen und mit dir um die Welt zu treiben. Bis sich einer von uns eine anständige Arbeit suchen muss. Aber ich fürchte, das musst du erledigen. Ich hab keine Ahnung von anständiger Arbeit“ – Dialog zwischen Eva Green & Daniel Craig aus CASINO ROYALE] – kurz darauf stellt sich heraus, dass Madeleine Swann, „Bond’s Ex“, offenbar wieder als Psychotherapeutin tätig ist, und an ihrem Arbeitsplatz wird ihr „ein neuer & seltsamer Patient“, der bereits in ihrem Büro wartet, angekündigt.
Der Patient …„It finally happened, I’m slightly mad / Just very slightly mad / And there you have it“ [Copyright: Queen]… begrüßt „seine Therapeutin“ mit einem Kompliment [LYUTSIFER SAFIN: „Sie sind sehr attraktiv für eine Psychotherapeutin. Das muss gefährlich für Ihre Patienten sein“; // Anm.: „Safin“-Darsteller Rami Malek, der den „Main Villain“ von KEINE ZEIT ZU STERBEN mit einer etwas klischeehaften „It’s a long way back from hell“-Aura spielt, über das Gefühl, ein James-Bond-Film-Set zu betreten: „Es fühlte sich besonders an, die Ton-Bühne eines 007 zu betreten und ans Set zu gehen“].
Dann nimmt der Mann, dessen Gesicht offenbar durch „Scars“ entstellt ist, den „Foxglove“, den giftigen Fingerhut, der in Swann’s Büro steht, zum Anlass ihr davon zu berichten, dass sein verstorbener Vater Gärten geliebt hat – „Der Tod hat eine besondere Wirkung auf Kinder, nicht wahr?“ [Nachsatz von LYUTSIFER SAFIN].
Swann stellt ihm daraufhin die Gegenfrage danach, wie „der Tod auf ihn gewirkt habe“, woraufhin er die Rettung eines Lebens als „bedeutendere `Experience`“ bezeichnet [LYUTSIFER SAFIN: „Ich habe auch schon mal ein Leben gerettet. Ich glaube, die Wirkung war größer“], nicht zuletzt deshalb, weil so ein Vorgang einen „Zusammengehörigkeits-Effekt“ erzeuge. Anschließend übergibt er der mittlerweile etwas irritierten Swann eine Box mit einem „Erinnerungsstück“, nämlich mit der …„weißen Maske von damals beim `Frozen Lake`“, was bei „Madeleine“ das „I‘m trapped under Ice“-Gefühl ihrer Kindheit zurückholt [LYUTSIFER SAFIN – im Original: „I never forgot your eyes under the ice“; // Anm.: Regisseur Fukunaga wollte, dass „Lyutsifer Safin“ eine Maske nach Vorbild des Noh, der ältesten Form des japanischen Theaters, trägt, in dem sich Musik, Tanz & „acting“ zwecks Verarbeitung „buddhistischer Themen“ verbinden].
Safin fordert dann eine „Gefälligkeit“ von Swann ein und übergibt ihr [so wie „Blofeld“ Telly Savalas seinen „Todesengeln“ 1969 in „ON HER MAJESTY’S SECRET SERVICE“] so eine Art Zerstäuber, „mit dem sie jemanden besuchen soll“.
„Why should I?“ – Swann sagt zunächst „Nein“ zu Safin, doch dieser stellt klar, dass er „willing to kill the person she loves most“ ist [Antwort von MADELEINE SWANN, welche von SAFIN dann als „nicht der Wahrheit entsprechend“ bezeichnet wird: „Ich habe schon alle verloren, die ich je geliebt habe“; // Anm.: „RUST COHLE“ MATTHEW McCONAUGHEY zu „MARTY HART“ WOODY HARRELSON: „[...] Sie war der Ausdruck einer ganz persönlichen Vision. Vision hat meist Bedeutung und Bedeutung hat `ne Geschichte. Sie war nur der Köder für einen Raubfisch“ (aus der True Detective-Folge „Seeing Things“) - auch in seinem TV-Meisterwerk, nämlich der 2014 veröffentlichten ersten Staffel der Anthologie-Serie True Detective, präsentierte der „NO TIME TO DIE“-Regisseur Cary Fukunaga einen „facially disfigured“ Bösewicht wie Safin, nämlich den von Glenn Fleshler gespielten Serienkiller „Errol Childress“ aka „Man with the Scars“ aka „The Yellow King“, welcher am Ende von den groß aufspielenden Matthew McConaughey & Woody Harrelson (die sich in dem obigen Zitat gerade über den „Gelben König“, über eines seiner „victims“ & über „sein Werk“ unterhalten) in einem Labyrinth bestehend aus „Bäumen & Tunneln“, das als „Opferstätte“ dient, zur Strecke gebracht wird].
Nach einem „versöhnlichen“ Gespräch zwischen Bond & „M“ nahe der Themse [Auszüge: „M“ – darauf anspielend, dass Blofeld „das nächste Ziel“ sein wird: „Und nach Blofeld, worauf haben die’s abgesehen?“ / JAMES BOND: „Schwer zu sagen. Ich denke mal, auf Staatsführungen, unschuldige Zivilisten, Freiheit, naja, auf sowas alles“ / „M“: „Na gut, also das Übliche“], bei dem sich beide einig geworden sind, dass derjenige, der SPECTRE vernichtet hat, bald „very powerful & very dangerous“ sein wird, werden „Q“, Nomi & Moneypenny in „M’s“ Büro darüber informiert, dass Bond wieder „mitspielen“ darf [TANNER: „Er wurde als Doppelnull reaktiviert“] – „Double-O what?!“ [Reaktion von NOMI].
„Welcome my son, welcome to the machine“ [Copyright: Pink Floyd] – als klargestellt ist, dass Bond wieder im aktiven Dienst ist, werden alle von „Q“ darüber informiert, dass Obruchev seine Nanowaffe [Erläuterungen von „Q“ & „M“ zu den sogenannten „Nanobods“, während „Q“ einiges an Bildmaterial dazu präsentiert: „Q“: „[…] Das sind Nanobots. Mikroskopisch kleine Bioroboter, die bei geringstem Hautkontakt in den Körper eindringen“ / „M“: „Programmiert mit DNA, sodass Ziele individuell beseitigt werden können“] zu einer „Weapon of Mass Destruction“ umfunktioniert hat, denn der Wissenschaftler hat die „Nanobots“, die im Grunde, wie „M“ klarstellt, „für Menschen unschädlich sind, bis sie ihre Zielperson erreichen“, dahingehend modifiziert, dass „auch alle Verwandten der Infizierten getötet werden“ - so wie das unlängst nach einem Begräbnis eines auf Kuba ums Leben gekommenen SPECTRE-Mitglieds der Fall gewesen sein soll, wo alle „`Relatives` mit Kontakt zum Toten“ anschließend verstorben sind [Kommentare von „Q“ & „0-0-was?!“ James Bond: „Q“: „Wenn man genug Menschen infiziert…“ / JAMES BOND: „…Dann werden die Menschen zu Waffen“].
„M“ ordnet in der Folge an, dass sämtliche auch nicht-verwandte „SPECTRE-Funeral-Visitors“, von denen man sich gerade zuvor „Bildmaterial aus Überwachungskameras“ angesehen hat, „in Quarantäne“ müssen und dass Bond Blofeld in Belmarsh einen Besuch abstatten soll [„M“ – zu JAMES BOND, im Original: „Go to Blofeld and see what you can get out of him“], wobei das „Fernziel“ für Nomi & Bond die Auffindung Valdo Obruchevs darstellt, was, wie Bond gegenüber Nomi dann anmerkt, über den ebenfalls verschwundenen „State-Department-Abtrünnigen“ Logan Ash geschehen kann.
Ortswechsel – „Her Majesty’s Prison Belmarsh“. Madeleine Swann trägt sich in der Damentoilette den Inhalt von Safin‘s Zerstäuber auf ihre Hand auf. Nur wenig später spaziert Bond mit Bill Tanner durch die Gänge des Gefängnisses und wird von diesem vor dem „Effekt“ gewarnt, den das Wiedersehen mit „Dr. Swann“ auf ihn haben könnte [JAMES BOND: „Oh, Tanner, ganz ruhig, ich verliere nicht die…“]. Sie biegen um eine Ecke und Bond… „Love kills / Thrills you through your heart / […] It’s just a living pastime / Ruining your heart line / Stay for a lifetime / Won’t let you go“ [Copyright: Freddie Mercury] …trifft auf seine „Ex“ [JAMES BOND: „…Kontrolle“].
007 „clears throat“ und steuert auf Swann zu [JAMES BOND – betont tough: „Dr. Swann, guten Tag!“], die aber ein „Handshake“ verweigert [MADELEINE SWANN – reserviert / „beleidigt“ / „eingeschüchtert“: „…Mr. Bond“; // Anm.: Den Machern, vor allem Regisseur Fukunaga, war es wichtig, dass die Story von KEINE ZEIT ZU STERBEN „eher emotional als actionreich“ ist, und dazu gehört eben auch der Aspekt, dass die Beziehung zwischen „James“ & „Madeleine“ weit „vielschichtiger“ als noch sechs Jahre zuvor in SPECTRE erscheint – „Diesmal ist die Beziehung zwischen Bond und Madeleine viel entwickelter“ (Léa Seydoux)].
Als Ernst Stavro Blofeld [in „Das Schweigen der Lämmer / Hannibal Lecter“-Manier] sich Bond & Swann langsam „in einem Käfig, der auf Schienen zu den `Visitors` fährt“ nähert, wechseln 007 & Dr. Swann einige Worte [JAMES BOND: „Du zitterst“ / MADELEINE SWANN: „Das ist keine ideale Situation“], bevor Swann, „plötzlich in Panik“, den Bucherraum wieder verlässt, wobei Bond bei ihrem Abgang ihr Handgelenk berührt, auf dem sie zuvor den Inhalt des Zerstäubers platziert hat.
Nachdem sich Dr. Swann angeblich „nach Hause“ verabschiedet hat, kommt es zu einer „Conversation“ zwischen Bond und Ernst Stravro… „Ich war mal Chef einer Verbrecherorganisation, gegen die die Cosa Nostra wie die Wiener Sängerknaben wirkte“ …Blofeld [Anm.: „I will build an organization so sinister, so powerful, that by comparison La Cosa Nostra will seem like the Vienna Boys‘ Choir“ (Herbert Lom in Blake Edwards‘ „The Pink Panther Strikes Again“ von 1976) – SPECTRE von 2015 stellte in gewisser Weise „ein Anknüpfen an die alten Bond-Filme“ dar, was ja auch zu einer „Wiederbelebung“ von 007’s Erzfeind geführt hat: „Um an die Tradition anzuknüpfen, brauchten wir unbedingt einen passenden Gegenspieler. Da kam uns die Idee, Blofeld zurückzuholen“ (B. Broccoli on „SPECTRE“)].
„What do you want?“ – Bond bietet Blofeld an, dass er sein Leben rettet, wenn er ihm mitteilt, wer die „Enemies“ sind, die SPECTRE zerstört haben und mit Obruchev’s Waffe hantieren [Kommentar von BLOFELD: „Mmm, mein Racheengel. Mein Streiter für die verlorene Sache. Jetzt streitest du sogar für die meine“]. Während Blofeld 007 vorwirft, „die falschen Fragen zu stellen“ [BLOFELD: „Du solltest dich fragen: `Warum sind wir hier?`“], findet „Q“ beim MI6 auf dem „Bionischen Auge“ von Primo [das übrigens 007 in Kuba „mitgehen“ und dem MI6 dann „zukommen“ hat lassen] Bildmaterial von Logan Ash, der offenbar mit dem „Cyclops“ auf Kuba verhandelt hat. Daraufhin informiert „Q“ diesbezüglich Nomi, die gemeinsam mit Tanner dem „Verhör“ Blofelds durch Bond lauscht, und Nomi verlässt schließlich Belmarsh, um sich auf die Suche nach Ash zu begeben.
Zwischen Bond & Blofeld ist nun klar, dass „Blofeld‘s Enemy“ jetzt auch „Bond’s Enemy“ ist [BLOFELD: „Schau uns an, zwei alte Männer in einem Loch, die sich fragen, wer ihnen Streiche spielt“]. Dann kommt das Gespräch auf Dr. Swann und Blofeld behauptet, dass diese Bond „immer noch liebe“ [Nachsatz von BLOFELD: „Und du brichst ihr das Herz und sie hintergeht dich“ / Kommentar von JAMES BOND – im Original: „She’s irrelevant“], wobei er auch andeutet, dass es „Bond’s Tod“ bedeuten würde, wenn „Madeleine’s Secret“ ans Licht kommt.
007 wird langsam ungeduldig und nähert sich Blofeld’s Zelle, da er „ihm endlich einen Namen nennen soll“, doch Blofeld teilt ihm stattdessen mit, dass „Madeleine“ bei der Sache in Italien, bei der Sache mit dem Grab von Vesper Lynd, völlig „unbeteiligt“ gewesen sei, soll heißen: sie wurde von Bond zu Unrecht des „Verrats“ bezichtigt [BLOFELD: „Ich wusste, du würdest da auftauchen. Ich musste nur warten auf den `bon moment`“].
Nachdem Blofeld Bond auch noch vor Augen geführt hat, dass er Swann quasi „für ihn, Blofeld“ verlassen habe und festhält, dass er „No Answers“ von ihm erhalten werde, da „Madeleine die Person sei, die alle Antworten wisse“, attackiert 007 Blofeld mit bloßen Händen [JAMES BOND – im Original: „Die. Blofeld. Die“]. Tanner stürmt in den Raum und greift ein, doch Blofeld, der die von „Madeleine“ durch Berührung an „James“ weitergegebenen „extra für ihn aufbereiteten Nanobots aus dem Zerstäuber“ abgekriegt hat, stirbt nur wenige Augenblicke später [Anm.: Das, was ein „Highlight“ von KEINE ZEIT ZU STERBEN hätte werden können, nämlich „die finale Unterhaltung“ zwischen den „archenemies“ „James Bond 007“ und „Ernst Stavro Blofeld“, hat irgendwas von einer „vertanen Chance“ an sich, denn dieser Unterhaltung zwischen Craig & Christoph Waltz fehlt es irgendwie an „Dynamik & Glaubwürdigkeit“, und der Moment, in dem Craig sozusagen vom „Racheengel“ zum „Würgeengel“ wird, also „Blofeld“ an die Gurgel geht, kommt dermaßen „dramaturgisch `unbeholfen` & `fehlgeleitet`“ daher, dass man es nur schwer glauben kann und abermals beginnt, „die Regieleistung ernsthaft zu hinterfragen“; hier ein Ausschnitt aus einer denkwürdigen & wirklich gelungenen Unterhaltung zwischen zwei „Erzrivalen“, nämlich zwischen „Sherlock Holmes“ Benedict Cumberbatch und „Jim Moriarty“ Andrew Scott in der britischen TV-Serie Sherlock (2010 – 2017): SHERLOCK HOLMES: „[…] Ich bin Sie, bereit alles zu tun, zu brennen, bereit Dinge zu tun, die gewöhnliche Menschen nicht tun würden. Wenn Sie wollen, dass ich Sie in der Hölle wiedersehe, dann werd ich Sie auf keinen Fall enttäuschen“ / JIM MORIARTY: „Nein, das ist großspuriges Gerede. Nein, Sie sind gewöhnlich und auf der Seite der Engel“ / SHERLOCK HOLMES: „Ich mag auf der Seite der Engel sein, aber glauben Sie nicht mal eine Sekunde, dass ich einer von ihnen bin“ (aus der Episode „The Reichenbach Fall“)].
„You don’t want to be a robot ghost occupied inside a human host“ [Copyright: Black Sabbath] – nachdem Bond von „Q“ erfahren hat, dass er „Heracles“ für immer in seinem Körper haben wird, soll heißen: die „Nanobots“ nie mehr loswird, fährt Bond „zielsicher“ zum „Home“ von Madeleine Swann [Anm.: Wirklich eine „classic Bond location if ever there was one“: zu Beginn sieht man Bond mit dem Aston Martin V8 die „Atlantic Ocean Road“ in Norwegen entlangfahren, wobei diese lediglich 8 Kilometer lange & wunderschöne Atlantikstraße wohl zu den spektakulärsten Autostraßen der Welt gezählt werden kann – auf jeden Fall aber ist sie, „wie vieles, was man in Norwegen landschaftlich so vorfindet“, einzigartig & „nerve-wrecking“].
007 betritt Swann’s Haus mit seiner „Walther“ in Händen – „Ist die für mich?“ / „Nein“ [Dialog MADELEINE SWANN & JAMES BOND]. Als die beiden sich gegenüberstehen, deutet Bond, auf die Frage hin, warum er denn sonst gekommen sei, an, dass sie ihm mitgeteilt habe, dass sie „nach Hause“ fahre und er sich an die Location/den Standort „erinnert“ habe.
In der Folge will er von ihr wissen, von wem sie „das Gift“ erhalten hat, durch das Blofeld gestorben ist [Anm.: Rein „atmosphärisch“ betrachtet hat man an diesem Punkt von „NO TIME TO DIE“ das Gefühl, dass man, nachdem man schon eine sinistre & spannende Vortitelsequenz, eine „Spy Comedy“-artige Kuba-Szene sowie eine eher „mediokre“ Erzrivalen-treffen-aufeinander-Szene gesehen hat, in einem Ingmar-Bergman-artigen Drama, welches aus irgendwelchen Gründen nicht in Schweden, sondern in Norwegen spielt, gelandet ist, mit anderen Worten: der Film wechselt hier abermals die „Tonalität“], macht aber dann relativ bald klar, dass ihm „ein anderes Thema“ noch viel wichtiger ist, nämlich, dass Blofeld ihr den Status einer „Verräterin“ abgesprochen hat [Kommentar von MADELEINE SWANN: „Ich verstehe, dass du Menschen nicht vertrauen kannst“] und er es „damals `in Italy`“ ernst gemeint hat [JAMES BOND: „[…] Aber was ich weiß, ist, dass ich für gefühlte 5 Minuten meines Lebens eines mit dir wollte“].
Nach einer [fast schon epischen & dem „Showing Feelings“-Spirit dieses Abschnitts von KEINE ZEIT ZU STERBEN verpflichteten] „Declaration of Love“ [JAMES BOND – im Original, „full-lengh-version“: „But I’m not going to leave here without you knowing that I loved you and I will love you and I do not regret a single moment of my life that led me to you...except when I put you on that train“] kommt es… [MADELEINE SWANN: „Weiß du, was das Schlimmste an dir ist?“ / JAMES BOND: „Mein Timing. […] Mein Sinn für Humor. […] Du siehst unglaublich aus“] …zu einem Kuss [Anm.: In Don Juan DeMarco (1994) mit Johnny Depp & Marlon Brando unterhalten sich „Don Juan DeMarco“ Johnny Depp & „Doña Ana“ Géraldine Pailhas einmal über „das sexuelle Vorleben“ von „Don Juan DeMarco“: DOÑA ANA: „Also gut, mein Liebster, ich finde mich damit ab, dass es in deinem Leben vor mir Frauen gab, wenn du mir ehrlich sagst, wie viele andere du vor mir hattest...“ / DON JUAN DEMARCO: „Einschließlich dir…waren es bisher…1502“ – nun, Craig’s 007 war im Grunde nie „ein gewissenloser Womanizer“, ein „Serien-Satisfier“ oder ein „cold heartbreaker“, was ihn von Anfang an von „den beiden Bonds ohne Innenleben“ Sean Connery & Roger Moore unterschieden hat, aber KEINE ZEIT ZU STERBEN ist letztendlich die deutlichste Absage an eine „Bond Girl / Bond Woman-Beliebigkeit“ vergangener Jahrzehnte, denn in dem Werk wird’s ab hier quasi „so richtig familiär“, so, als hätten sich die Bond-Macher folgenden Satz von Woody Harrelson aus True Detective (Season I) zu Herzen genommen: „Glauben Sie mir, ab einem gewissen Alter ist ein Mann ohne Familie…das kann eine böse Sache sein“ (Quelle: „DET. MARTIN HART“ in der Episode „The Long Bright Dark“)].
Dann werden die beiden unterbrochen von einem… „Let’s fall in love, get married, have a baby / We’ll call him Nate / If it’s a boy“ [Copyright: Prince]… kleinen Mädchen namens Mathilde – „Um…Hallo, ich bin James“ [JAMES BOND].
Währenddessen sitzt „M“ beim MI6 in einer Art „Hall of Fame“, in der sich Bilder seiner Vorgänger:innen befinden [Anm.: Man sieht Porträts von Judi Dench (Jahrgang 1934) und auch von dem „80er-Jahre-`M`“ Robert Brown (1921 – 2003), der den Geheimdienstchef in OCTOPUSSY, IM ANGESICHT DES TODES, DER HAUCH DES TODES & LIZENZ ZUM TÖTEN spielte; der „M“ der Bond-Geschichte schlechthin aber, nämlich der legendäre Bernard Lee (1908 – 1981), Chef Connerys, Lazenbys & Moores (bis einschließlich MOONRAKER von 79), ist, aus welchen Gründen auch immer, nicht „porträtiert“ bzw. in der Szene nicht sichtbar – oder er hat es nicht in den „Final Cut“ geschafft]. Er erhält einen Anruf von Nomi, die ihm berichtet, dass sie Logan Ash „lokalisiert“ hat, woraufhin sie die Erlaubnis erhält, von ihrer „Licence to Kill“ Gebrauch zu machen.
„Sie ist nicht von dir“ [MADELEINE SWANN] - im Haus von Swann wird die 5-jährige Mathilde von ihrer Mutter zu Bett gebracht, die ihrerseits Bond die „Idee“ ausredet, das Kind könnte von ihm sein [Reaktion von JAMES BOND: „Aber, mm, okay, die blauen Augen...“; // Anm.: „Nach dunkel und groß. Sind Sie bereit für den ersten blonden Bond?“ – so wurde Daniel Craig, der erste blonde Bond, der noch dazu blaue Augen hat, seinerzeit bei dem BBC-Nachrichten-Format „News 24“ angekündigt, als klar war, dass er die Brosnan-Nachfolge antreten wird; auch die „NO TIME TO DIE“-Titelsong-Interpretin Billie Eilish hat übrigens von Craig’s „beautiful blue eyes“ geschwärmt, nachdem es zu einem „first meeting“ zwischen dem „actor“ & der Sängerin gekommen war: „They look crazy. When I met him I was like, `Whoa`“ (B. Eilish)].
Anschließend gehen die beiden [ähnlich wie in SPECTRE] in einen „Secret Room“ (mit Bildmaterial et cetera) und „Madeleine“ weiht „James“ darüber ein, was es mit einem gewissen „Lyutsifer Safin“ auf sich hat, der „jetzt wieder da sei“. Sie informiert ihn nicht nur über den „Frozen Lake“-Vorfall in ihrer Kindheit, sondern auch darüber, dass Safin’s Familie „SPECTRE’s Poisoners“ waren, also: Giftmörder, und dass ihr Vater, „Mr. White“, von Blofeld irgendwann den Auftrag erhalten habe, Safin’s Familie zu töten, was dann auch durch Dioxin geschehen sei. „Safin’s Family“ besaß, so Swann weiter, außerdem eine Insel, auf der sich ein „Giftgarten“ befunden hat [MADELEINE SWANN: „Sie nannten ihn den `vergifteten Garten`“], und diese Insel sei nun wieder in Besitz Safins.
„Sing me a song, you’re a singer / Do me a wrong, you’re a bringer of evil / The devil is never a maker / The less that you give, you`re a taker“ (Copyright: Black Sabbath) - nach den Infos ist sich Bond darüber im Klaren, dass „etwas gegen diesen Mann unternommen werden muss“. Er ruft „Q“ an und will, dass dieser die Insel & Lyutsifer Safin ausfindig macht und ihm, Bond, „ein großes Flugzeug“ besorgt [abschließender Kommentar zu Swann von 007: „Es gibt 1000 Gründe, warum wir diesen Mann finden müssen. Du hast mir einen gegeben, ihn zu töten“ – „and that’s our old James!“ (Anm.)].
Am nächsten Morgen…[„bird calling“]…erhält Bond beim gemeinsamen Frühstück mit „Madeleine & Mathilde“ einen Anruf vom MI6 und wird darüber informiert, dass „Safin’s Island“ Teil einer Inselkette „zwischen Japan & Russland“ ist und dass auf dieser Insel offenbar „verdächtige Aktivitäten“ herrschen. Als Bond den Standort von „007 Nomi, die hinter Logan Ash her ist“ erfragt, gibt er sich verwundert darüber, wo sich „Double-O-Seven“ gerade befinden soll [JAMES BOND – blickt auf sein „Cell Phone“: „Ich dachte, sie verfolgt Logan Ash, nicht mich“].
Nach der „überraschenden Standortbestimmung“ ist klar, dass Safin’s Leute inklusive Ash im Anmarsch auf Swann‘s Haus sind, und Bond flüchtet mit dem Mutter-Tochter-Gespann in einem „early 2000s Toyota Land Cruiser“, der aber relativ bald von zahlreichen anderen Vehikeln wie Motorrädern, Range Rovern und sogar einem Helikopter verfolgt wird [Anm.: Der „Norway Chase“ ist nur ganz zu Beginn ein „chase“ in Norwegen, denn als Bond sozusagen von der Atlantikstraße runterbiegt, befindet er sich in Wahrheit „on Location in“ Schottland und kurvt beim Loch Laggan in den „Scottish Highlands“ herum; während der Verfolgungsjagd wird das Auto von „Bond, Madeleine & Mathilde“ von den „unterschiedlichsten Vehikeln“ bedrängt, was den Effekt hat, dass das Ganze ein wenig den Charme einer „Verkehrsclub-Werbung“ besitzt; es gibt also wahrlich bessere & „charmantere“ Verfolgungsjagden mit „vehicles“ innerhalb der Bond-Serie, wobei natürlich Connery’s Luftkampf mit dem Mini-Helikopter/Gyrocopter „Little Nellie“ gegen „schwarze SPECTRE-Helikopter“ in MAN LEBT NUR ZWEIMAL und die Bootsverfolgungsjagd in den Bayou des Allemands in Louisiana, die sich Roger Moore mit den Schergen von „Kananga“ in LEBEN UND STERBEN LASSEN liefert, da meins Erachtens ganz oben in der „Bond-Chase-Hierarchie“ stehen sollten – „Nellie wurde von vier ausgewachsenen Luftlümmeln belästigt. Aber wir haben uns wacker gehalten. Sie hat ihre Ehre mit großem Erfolg verteidigt. Ich komm jetzt zum Tee“ (Copyright: „YOU ONLY LIVE TWICE“); man hat, wenn man jetzt nur die Craig-Ära betrachtet, dem Regisseur Marc Forster einst bei EIN QUANTUM TROST vorgeworfen, er hätte „keinen Sinn für die Inszenierung von Action-Szenen“ oder dergleichen, aber die Autoverfolgungsjagd zu Beginn von „QUANTUM OF SOLACE“ in Italien mutet da im Vergleich zu jener in „NO TIME…“ in „Norway“ wie „ein mitreißendes Meisterwerk“ an].
In einem „nebeligen Waldstück“ [Anm.: Als Drehort für die „Forest Scene“, die ungleich gelungener als die Verfolgungsjagd davor ist, fungierte der sogenannte Buttersteep Forest in der Grafschaft Berkshire, der einst Teil des Windsor Forest bzw. Teil des Windsor Great Park war, eines „Royal Garden“ südlich der „town of“ Windsor] verlässt das Trio dann den Land Cruiser und bekommt es mit weiteren Verfolgern zu tun, wobei sowohl Bond als auch Swann einige davon ausschalten. Während Bond sich außerdem „einer größeren Schusswaffe“ [einer GLX- 160 A1 mit integriertem Granatwerfer] bedient, die er den Verfolgern abnehmen konnte, warten „Dr. Swann & ihre Tochter“ in einer kleinen verfallenen Hütte mitten im Wald auf ihn. Irgendwann hat 007 auch Logan Ash gestellt, der verletzt auf dem Waldboden zu liegen kommt, woraufhin Bond Ash’s Range Rover, der quasi „mit einem Baumstamm gecrasht ist und nun, `ready to fall`, über Ash `baumelt`“, auf den „Ex-State-Department-`Mormonen`“ niederfallen lässt [Dialog bevor Bond Ash unter dem Range Rover „verschwinden“ lässt: LOGAN ASH: „Warum hilfst du mir nicht hoch, Bruder?“ / JAMES BOND: „Ich hatte einen Bruder, sein Name war Felix Leiter“ // Anm.: Tja, „Das ist die Rache für 009!“ (Roger Moore 1983 in OCTOPUSSY) – hier im „`Norwegian Wood`, der keiner ist“ läuft Daniel Craig, der immer betont hat, dass James Bond zu spielen einen hohen „physischen Tribut“ erfordert, nochmals zur „körperlichen Höchstform“ auf und entledigt sich, bekleidet mit einem stylischen grünen „Duster Coat“ von Massimo Alba, gleichsam „Handlanger für Handlanger“, bis er letztendlich noch „den Tod von Felix Leiter rächt“; obwohl sich Craig auch bei den „NO TIME TO DIE“-Dreharbeiten auf Jamaika verletzt hat, konnte er bei seinem letzten Bond-Auftritt in den Action-Szenen doch ungleich „freier“ agieren als noch bei SPECTRE, wo er, laut Eigenaussage, „fürchterliche Schmerzen“ aushalten musste, weil er nach einem Beinbruch, den er sich im Vorfeld der Dreharbeiten zugezogen hatte, mit einer bionischen Bein-Prothese „ausgestattet“ wurde, was z. B. Szenen wie jene im Rahmen der Eröffnungssequenz in Mexiko-Stadt, bei der er sich mit einer Schusswaffe „on the edge of a building“ fortbewegt, heikel machte; dennoch hat Craig, ganz „generell“ betrachtet, auch die Dreharbeiten „zu seinem Letzten“, zu KEINE ZEIT ZU STERBEN, als „very hard“ empfunden: „Es ist immer ein Kampf. Aber dieses Mal ist er härter als sonst. Wir haben die Herausforderung angenommen und die Leute sagten: `Wir schaffen das!´ Es ist der Letzte, jeder hat sich reingehängt“ (D. Craig)].
Auf dem Rückweg zur Hütte, in der sich Swann & Mathilde befinden, hört Bond Schüsse, die aus „Madeleine’s Gun“ stammen, denn: Swann hat gerade einen von Safin’s Handlangern erschossen, doch plötzlich taucht eine weitere Figur vor der Hütte auf, nämlich… „He’s a ghost, he’s a god, he’s a man, he’s a guru / You’re one microscopic cog in his catastrophic plan / Designed and directed by his red right hand“ [Copyright: Nick Cave] …Lyutsifer Safin!
Kurze Zeit später kann Bond nur mehr dem „black Helicopter“ von Safin hinterherblicken, in dem sich offenbar auch „Madeleine & Mathilde“ befinden.
Irgendwann wird… „A solitary man / An enigmatic child / A riddle never solved / A prisoner exiled“ [Copyright: Black Sabbath] …„ein mit seinem `Staubmantel` in der Gegend herumspazierender“ Bond dann von Nomi aufgelesen und in ihrem „Fahrzeug“ [einem Aston Martin DBS Superleggera, „simply called“ DBS] mitgenommen [NOMI: „Wollen Sie mitfahren?“]. Während der Fahrt stellt sie klar, dass sie mit ihm „in das Flugzeug“ steigen wird und mit ihm Safin’s ominöse Insel besuchen – „Danke, 007“ [JAMES BOND].
[„This is a suicide mission. […] You will never leave the island alive“ (OBRUCHEV in der Originalfassung zu JAMES BOND auf „Safin’s Insel“)] – bevor Bond & Nomi zur Insel von Safin aufbrechen, um dessen wie auch immer gearteten Plänen einen Strich durch die Rechnung zu machen und um ihn & Obruchev zu eliminieren und um Dr. Swann & ihre Tochter wieder zurückzuholen, bittet Nomi in dem Flugzeug, in das Bond & sie nach der gemeinsamen Autofahrt gestiegen sind, „M“ darum, „Commander Bond“ wieder als „007“ einzusetzen [Nachsatz von NOMI: „Is‘ nur `ne Nummer“]. „M“ kommt der Bitte nach und Bond ist, offiziell, wieder als „007“ im Einsatz.
Anschließend werden die beiden „Secret Agents“ von „Q“ ausgerüstet, wobei Bond eine Uhr erhält [die durch elektromagnetische Impulse einen Kurzschluss in jedem Stromkreis erzeugen kann] und Nomi den „Q.DAR“ [ein Gerät, das ein Gebäude „kartieren“ kann, welches man durchquert – „map the space“]. Beide bekommen darüber hinaus von „Q“ „Smart Blood“ injiziert [das der Ortung dient sowie der Überwachung von Vitalwertfunktionen].
Danach wendet man sich dem „Stealthy Bird“, dem „unsichtbaren Vogel“, zu [einem „Folding wing glider“ für Pilot/Co-Pilot, der auch „tauchfähig“ ist].
Ortswechsel – „Turned into my worst phobia / A crazy man’s utopia“ (Copyright: Guns N‘ Roses feat. Alice Cooper). Auf der Insel von Safin [Anm.: Was die „graphic language“ betrifft, so hat man sich bei der Architektur (Produktionsdesigner: Mark Tildesley) auf „Safin’s Island“ für „einfache, saubere Formen“ entschieden und ein monochromatisches Labyrinth erschaffen, das die Aura einer „`brutalistischen`, unterirdischen Fabrik aus Beton“ hat; der „Ken-Adam-Sets-like“ (Copyright: Rami Malek) „Poisoned Garden“ ist natürlich eine „Verbeugung mit einem `modern twist`“ vor der deutsch-britischen Film- & Bond-Film-Architektur-Legende Ken Adam (1921 – 2016) und vor dessen Bauten zu DR. NO, GOLDFINGER, FEUERBALL, MAN LEBT NUR ZWEIMAL, DIAMANTENFIEBER, DER SPION, DER MICH LIEBTE & MOONRAKER; James-Bond-Sets sind sicherlich „wichtige Protagonisten“ in den Filmen und man muss ihnen tatsächlich fast einen „Figuren-Status“ zubilligen – das „Beton-Labyrinth“ in KEINE ZEIT ZU STERBEN verstärkt allerdings, aus meiner Sicht, vor allem später, im „Final Battle“ von Bond, eine gewisse „Videospiel-Ästhetik“].
Lyutsifer Safin stellt, in Begleitung von Primo, „Dr. Swann & ihrer Tochter“ den „vergifteten Garten“ vor [Ausschnitte: LYUTSIFER SAFIN: „Der Garten meines Vaters. Es war sein giftiges Gold. […] Er liebte seine Pflanzen so sehr, dass er ihnen vorgesungen hat“ // Anm.: So gut Rami Malek auch in seiner Oscar-prämierten Rolle als Queen-Sänger Freddie „Dee do de de, dee do de de“ Mercury in dem Biopic Bohemian Rhapsody (2018) gewesen sein mag, die „akribische Präzision des Bösen“, die sein Bond-Villain „Lyutsifer Safin“ angeblich ausstrahlen hätte sollen, erschöpft sich, wie bereits angedeutet, letztendlich in „klischeehaften“ Aussagen, Blicken & Gesten]. Nachdem Swann dagegen protestiert hat, dass Safin mit ihrer Tochter, die er in seinen Armen hält, „einen Tee“ trinken will, lässt Safin Madeleine wegbringen und bleibt mit… „The world is full of kings and queens / Who blind your eyes and steal your dreams / It’s heaven and hell“ [Copyright: Black Sabbath] …der kleinen Mathilde im „Poisoned Garden“ zurück – „Keine Sorge, du hast mich“ [LYUTSIFER SAFIN zu MATHILDE].
Währenddessen befinden sich 007 & Nomi mit dem „Stealthy Bird“ im Anflug auf die Safin-Insel und peilen, wie ihnen „Q“ geraten hat, zunächst in der Luft und dann mit der „Tauchfunktion“ des „Falt-Gleiters“, eine Betonkonstruktion auf der Westseite der Insel an, wo sie dann auch „in einem U-Boot-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg“ den Gleiter verlassen.
Bond & Nomi kommen „In Through the Out Door“, indem Bond seine Uhr benutzt. Seine Begleiterin stellt den „Q.DAR“ auf und durch die dadurch erstellte „virtuelle Karte“ kann „Q“ die beiden in der Folge durch das Beton-Labyrinth „der alten Chemiefabrik“ leiten.
Das Duo, das allerdings bald in ein „Funkloch“ gerät & den Kontakt zu „Q“ verliert, tötet ein paar „Russian Guards“ und beobachtet dann ein paar „Workers“, die „mit [JAMES BOND – 007 JAGT DR. NO-artigen] Ganzkörper-Schutzanzügen in einem Wasserbecken stehen, in dem sich außerdem `leuchtende Stäbe` befinden“. „Afterwards“ dringen sie in ein Laboratorium ein und holen sich den „Heracles-Erfinder“ Obruchev und bringen „Explosives“ an, um das „Lab“ in die Luft zu jagen.
Eine Computer-Simulation, die 007 dann im Laboratorium startet, macht ihm und Nomi deutlich, dass… [EMMA PEEL: „Sie wissen, was hier vorgeht, hm?“ / JOHN STEED: „Ich kann es mir vorstellen“ / EMMA PEEL: „Alles höchst unsozial“ / JOHN STEED: „Meine Meinung“ / EMMA PEEL: „Die Sache muss gestoppt werden“ (wiederum aus dem Dialog zwischen Diana Rigg & Patrick Macnee aus der Mit Schirm, Charme und Melone-Folge „The Living Dead“)] …es Safin nicht um Einzelpersonen geht, sondern darum, „Millionen zu töten“.
Als Bond die „Konsequenz“ daraus nennt [JAMES BOND: „Wir müssen die ganze Anlage zerstören“], meldet sich Safin über eine „PA-Anlage“ zu Wort und plädiert für „eine gewaltfreie Lösung“, da schließlich „Bond etwas habe, was er will, und er etwas habe, was Bond will“. Auf „Nachfrage“ 007s hin teilt ihm Obruchev mit, dass Safin irgendwo „oben“ sei und Bond verlässt Nomi, um… „And if the devil is 6 / Then god is 7“ [Copyright: Pixies] …die persönliche Konfrontation mit Safin zu suchen – „Wenn ich nicht zurückkomme, dann sprengen Sie alles in die Luft“ [JAMES BOND zu NOMI, wissend, dass die Gegenseite nicht weiß, dass sie dazu eigentlich „nicht genug Sprengstoff“ haben].
Dr. Swann wiederum hat es gerade mit… „The soul I took from you was not even missed“ [Copyright: Black Sabbath] …Safin’s „Henchman“ Primo zu tun, der will, dass sie „einen Tee mit Inhalt“ trinken soll, der vor ihr auf dem Tisch steht [MADELEINE SWANN: „Ich will, dass er mir meine Tochter wiedergibt!“]. Sie weist den „Cyclops“, der von ihr verlangt, „No Games“ mit ihm zu spielen, darauf hin, dass die Blüten aus dem „Poisoned Garden“, die in dem Tee schwimmen, eine „unerfreuliche Wirkung“ auf seine Sehkraft haben könnten [MADELEINE SWANN: „Wissen Sie, was diese Blume anrichtet? Sie macht Sie blind. Nur ein Tropfen davon in Ihr Auge und Sie werden nie wieder sehen können“]. Dann schüttet sie ihm den Tee in das gesunde Auge, flüchtet aus dem Raum und sperrt ihn dort ein [Anm.: Daniel Craig soll ja, nachdem er am Telefon von Barbara Broccoli erfahren hat, dass er „the next James Bond 007“ ist und CASINO ROYALE drehen wird, keinen „Tea“ oder dergleichen getrunken haben, sondern, „standesgemäß“, gleich mehrere Wodka-Martinis „geschüttelt, nicht gerührt“].
[JIM MORIARTY: „Wenn Sie nicht aufhören, so vorwitzig zu sein, verbrenne ich Sie. Ich werde Ihnen das Herz herausbrennen“ / SHERLOCK HOLMES: „Ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass ich kein Herz habe“ / JIM MORIARTY: „Wir beide wissen, dass es nicht wirklich so ist“ (Dialog aus der Sherlock-Folge „The Great Game“ zwischen Andrew Scott, der ja 2015 auch in SPECTRE mitspielte und dort eine Art „`M`-Antipoden“ gab, und Benedict Cumberbatch)] - Bond trifft in dem Labyrinth schließlich auf Safin, der mit Mathilde an einem Tisch sitzt und von „Guards“ bewacht wird. Auf Geheiß des „Lunatic in the Hall“ legt Bond seine Waffen auf den Boden und Safin definiert anschließend 007s Leben als „A History of Violence“ [LYUTSIFER SAFIN: „James Bond. Eine Geschichte der Gewalt. Lizenz zum Töten. Vendetta mit Ernst Blofeld, verliebt in Madeleine Swann“] und erinnert ihn an „The Meaning of Life“ [LYUTSIFER SAFIN: „Im Leben geht es immer darum, etwas zu hinterlassen. Ist es nicht so?“], was er sogleich mit einem „potenziellen Deal“ verknüpft [LYTUSIFER SAFIN: „Sie lassen mein Baby in Ruhe und ich Ihres. Was denken Sie?“].
Nach ein paar [überraschend „moralinsauren“ & nicht so wirklich „JB-Film-liken“] Aussagen von Bond zu Safin’s Charakter kommt 007 zum Resümee, dass er, solange es Leute wie Safin gibt, also: „Leute, die Gott spielen“, nie „überflüssig“ sein wird [Nachsatz von JAMES BOND: „Und bei allem Respekt vor den Ausmaßen Ihres gründlichen Plans, Sie stehen auch nur in einer Reihe von zornigen, kleinen Männern“].
Safin, der sich, wie er meint, nicht für „zornig“, dafür aber für „leidenschaftlich“ hält, bietet ihm an, dass er die Insel, wenn er die „Explosives“ entfernt, mit seiner „daughter“ Mathilde verlassen kann, was aber auch impliziert, dass „Dr. Swann“ auf der Insel zurückbleibt [Antwort von JAMES BOND: „Sie wissen, dass ich das nicht tun kann“].
„Satan sitting there, he’s smiling“ [Copyright: Black Sabbath] …da Lyutsifer Safin in der Folge droht, Mathilde etwas zu tun, beginnt Bond „Theater zu spielen“ und kniet nieder und meint, dass es ihm „leid tue“, während er aber seine „am Körper versteckte“ …Walther PPK zieht und damit die „Guards“ erschießt. Safin verschwindet daraufhin mit Mathilde durch eine Falltür-Konstruktion im Boden [Anm.: „This is the final show for Black Sabbath. We hope, you’ve enjoyed us over the years“ (Ozzy Osbourne zur „Birmingham-Audience“ in dem Konzertmitschnitt „The End“) – gut, das war damals, im Februar 2017, ein wirklich ausschließlich gelungener Abschied in Birmingham, wo man Zeuge der „Final Show from the Greatest Metal Band of All Time“ werden konnte, und ich hätte eine Menge gegeben, um dort wirklich „live“ mit dabei sein zu können…aber zurück zu „NO TIME TO DIE“, denn hier, an der Stelle, an der sich Daniel Craig & Rami Malek gleichsam zum ersten Mal „in the flesh“ gegenüberstehen, spürt man abermals die „Intention“ von Produktionsdesigner Mark Tildesley, mit seinen Sets, für Craig’s „Final Trip Around the World & Sent-Off“, „[…] den besten Momenten aus den James-Bond-Filmen“ zu huldigen – und man fühlt sich durch die „japanisch anmutende Ausstattung“ (sehr niedriger Tisch etc.) unweigerlich an MAN LEBT NUR ZWEIMAL erinnert, an jenen JB-Film von 1967, bei dem sozusagen schon einmal, und das in einem umfangreicheren Ausmaß als 65 in FEUERBALL, „mit dem Tod Bonds“ kokettiert wurde].
Dann dreht sich Bond um, denn „a figure“ taucht hinter ihm auf, es ist… „How I wish / How I wish you were here“ [Copyright: Pink Floyd] …Madeleine [MADELEINE SWANN: „James, wo ist sie?“].
Nachdem Safin, der auf der Insel Heracles-Käufer erwartet, Mathilde wieder hat gehen lassen, weil sie „seinen Schutz“ nicht wollte und ihren „Dou Dou“ [„Teddybär“] vermisst hat, läuft diese allein durchs Labyrinth.
„Q“ entdeckt in seiner Zentrale die „High-Speed-Transporters“ der besagten „Heracles-Buyers“, die Schnellboote also, die sich der Insel nähern, und teilt „M“ mit, dass es „still no sign of 007“ gibt - „Come on, Bond. Where the hell are you?“ [„M“ im Original].
Währenddessen hat Nomi Obruchev im Schlepptau. Sie erschießt einen „Guard“, der dann in das Wasser mit den „`Workers` in Schutzanzügen“ fällt, welches sich daraufhin „erhitzt“, was [ähnlich wie das 1962 am Ende von DR. NO geschieht] zu einer „Flucht-Bewegung“ der „Angestellten“ innerhalb des Beton-Labyrinths führt.
Valdo Obruchev erweist sich, wenig überraschend, für Nomi bald als ein „flatulent Pain in the Arse“ und behauptet, kein Labor zu brauchen, um „Nomi‘s `Rasse` auf der ganzen Welt auszulöschen“. Dies führt bei der ehemaligen „Woman-of-Color-007“ dazu, im Zusammenhang mit dem „Mad Scientist“ ein „TIME TO DIE“-Statement zu setzen [NOMI: „Wissen Sie, wie spät es ist?“ / OBRUCHEV: „Was?“ / NOMI: „Es ist Zeit zu sterben“], und sie erschießt ihn und befördert ihn anschließend hinunter in das „kochende Wasser“ [Anm.: In dem wunderbaren LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU (1963) gibt es auch eine, allerdings ungleich amüsantere & vor allem von „Political Correctness“ befreite, Szene, in der „Eine Frage nach der Zeit“ im Mittelpunkt steht, denn nachdem Sean Connery die „Sowjet-Botschaft“ in Istanbul betreten hat, fragt er den Botschaftsangestellten zunächst nach einem Formular für ein Visum und dann nach der Zeit, was damit endet, dass es nach der zweiten & „genervten“ Antwort des Botschaftsangestellten zu einer Explosion in der Botschaft kommt, durch die 007 die russische Dechiffriermaschine leichter stehlen kann – JAMES BOND: „Geht Ihre Uhr richtig?“ / BOTSCHAFTSANGESTELLTER: „Selbstverständlich“ / JAMES BOND: „[…] Wissen Sie genau, dass Ihre Uhr richtig geht?“ / BOTSCHAFTSANGESTELLTER: „Russische Uhren gehen immer richtig...“ (Copyright: „FROM RUSSIA WITH LOVE“)].
Währenddessen beginnt „die britische Operation“ langsam „internationale Aufmerksamkeit“ auf sich zu ziehen und „Q“ entdeckt „two Russian MiGs“ am Himmel. „M“ hingegen weist Tanner an, jegliche Anfragen, warum die Briten mit einem C-17-Militärtransportflugzeug um eine umstrittene Insel kreisen, zu ignorieren [„M“ – zu TANNER: „Sagen Sie ihnen noch gar nichts“].
Bond „reunites“ schließlich mit Nomi, und das zusammen mit Madeleine und Mathilde, die von ihren „parents“ in dem Labyrinth, auf der Suche nach ihrem verlorenen „Dou Dou“, mittlerweile wieder aufgelesen wurde. Über Funk verlangt Bond, dass „the Royal Navy“ den Standort, also: Safin’s Insel, bombardiert, denn die gesamte Insel, so teilt 007 einem diesbezüglich zurückhaltenden „M“ mit, sei „eine Fertigungsanlage für Heracles“.
„Well, if I die / On top of the hill / And if I don’t make it / You know my baby will“ [Copyright: Bob Dylan] …kurze Zeit später verabschiedet sich Bond in dem „World-War-II-U-Boot-Bunker“, wo der „Stealthy Bird“ eingeparkt wurde, zuerst von Mathilde, der er seinen Pullover als „Kälteschutz“ überreicht [JAMES BOND - im Original: „That’ll keep you warm“ // Anm.: „Todschick. […] Sitzt wie angegossen. Mensch, wenn mein Vater mir so n‘ Mantel geschenkt hätte“ (Copyright: Loriot, der seinem Sohn in Pappa Ante Portas von 1991 ein textiles Familien-Erbstück überreicht) - den einem „Military Style“ verpflichteten „N.Peal Navy Ribbed Army Sweater“ in „Dark Blue“, welchen Daniel Craig da „Mathilde“-Darstellerin Lisa-Dorah Sonnet als „Familien-Erbstück“ übergibt, kann man, ohne zu sehr zu übertreiben und ohne allzu sehr „in alberne Kategorien“ abzugleiten, als einen der besten & schönsten Pullover der Filmgeschichte bezeichnen], und dann von Madeleine [Dialog vor dem Abschieds-Kuss: JAMES BOND: „Ich muss das beenden. Für uns“ / MADELEINE SWANN: „Ich weiß“].
Als „his family“ zusammen mit Nomi in einem Schlauchboot den Bunker verlassen hat, wirft sich 007 [und vor allem Daniel Craig] in seinen „FINAL BATTLE“.
„M“, der das Geschehen weiterhin zusammen mit Moneypenny & Tanner verfolgt, stellt gegenüber Bond klar, dass er in London gerade versucht, „die Welt vor einem Krieg[im Original: „all-out war“] zu retten“, doch 007 insistiert auf das Bombardement der Insel [JAMES BOND: „[…] Feuern Sie auf mein Zeichen!“].
Dann sprengt Bond Obruchev’s Laboratorium in die Luft und er… „All guns, all guns blazing“ [Copyright: Judas Priest] …schießt sich, um die Schutz-Tore der alten Chemiefabrik für die „Missiles“ zu öffnen, die laut „Q“… [Kommentar von JAMES BOND – im Original: „Plenty of time. Plenty of time“] …nur „9 Minuten“ bis zum Einschlag brauchen, den Weg hinauf in den Kontrollraum, der sich „in einem Turm über den Schutz-Toren“ befindet [Anm.: Die „Schießerei im Labyrinth und dann bis hinauf in den Kontroll-Turm“, die Craig’s Abgang natürlich „noch spektakulär“ hätte machen sollen, hat, wie bereits leise angedeutet, etwas von einem „Shooter-Game“ an sich – oder wirkt so, als hätte man sich der „unbedingten Rückkehr von Schwarzenegger & Stallone, `in their prime`“ verschrieben, aber: ein kurzer Moment, der gleichzeitig mein persönlicher „Magic Moment“ von KEINE ZEIT ZU STERBEN ist, entschädigt einen ein wenig, und zwar jener, wo quasi die berühmte „Pistolenlauf-Sequenz“ „nachgeahmt“ wird, indem Daniel Craig „sich plötzlich zur Seite dreht“ und in einer „Tunnelröhre des Labyrinths“ seine Waffe abfeuert, was eben in der entsprechenden „James Bond schießt auf einen Kontrahenten“-Perspektive der „Gunbarrel Sequence“ gezeigt wird – gelungen!].
Kurz bevor 007 im „Tower“ angekommen ist, tötet er noch… „I don’t mind dying / `Cause I’m already dead“ [Copyright: Black Sabbath] …Primo, da er mit seiner Uhr eine Art „Kurzschluss“ in dessen bionischem Auge erzeugt.
Nachdem die Tore der Anlage geöffnet sind, macht sich Bond daran, die Insel zu verlassen, doch plötzlich…schließen sich die Tore zur Anlage wieder, und als 007 bei seinem Rückweg in den „Kontroll-`Tower`“ durch „Safin’s Garden“ läuft, wird er von diesem…angeschossen. In einem Kampf „Mann-gegen-Mann“… „My name is Lucifer, please take my hand“ [Copyright: Black Sabbath] …bricht Bond Safin den Arm, wohingegen dieser Bond zuvor noch mit einer Ampulle voller Heracles im Gesicht verletzt, was die Konsequenz hat, dass 007 mit „Nanobods“ infiziert wurde, die als „Zielperson“ Madeleine & Mathilde haben, ein Umstand, der „letale Konsequenzen“ für „Bond’s Verwandte“ bei „Hugs & Kisses“ hätte [Anm.: JIM MORIARTY: „Ah, da wären wir nun also. Sie und ich, Sherlock. Und unser Problem. Das letzte Problem. Am Leben bleiben, es ist so langweilig, oder?“ (Andrew Scott zu Beginn des „Rooftop Showdown“ zu „Sherlock Holmes“ Benedict Cumberbatch in der Folge „Der Reichenbachfall“ - „Moriarty“ spielt über sein Smartphone dazu „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees) – dieser „Garten-Showdown“ zwischen Daniel Craig & Rami Malek in „NO TIME TO DIE“ ist, im Gegensatz eben zu jenem „epochalen & mitreißenden“ im dritten Teil der zweiten Staffel von Sherlock, eine einzige Enttäuschung, denn „Safin-Sätze“ wie „Jetzt sind wir beide vergiftet durch Kummer. Zwei Helden in einer Tragödie von uns selbst kreiert“ (SAFIN zu BOND) wirken, zumindest in der Art, wie sie hier schauspielerisch präsentiert werden, seltsam „aufgesetzt / deplatziert“ – jedenfalls ist das der mit Abstand schwächste Schluss-Dialog zwischen Bond & einem Bond-Bösewicht seit langer Zeit].
Bond erschießt Safin und schleppt sich anschließend, verletzt & blutend, wieder hinauf in den „Tower“. Er lässt sich von „Q“ mit Madeleine verbinden, die mit Nomi & Mathilde in sicherer Entfernung „gestrandet“ ist [Anm.: Gedreht wurden die an der Stelle des Films präsentierten Außenaufnahmen übrigens an einem „seit 1990 für Österreicher wahrlich traumatischen Ort“, nämlich den „Faroe Islands“, wobei die Insel Kalsoy als „Safin’s Base“ herhalten musste; seit Craig’s 007 dort „seinen Tod gefunden hat“, steht auf Kalsoy ein Grabstein mit folgender Aufschrift: „IN MEMORY OF JAMES BOND 1962 – 2021 THE PROPER FUNCTION OF MAN IS TO LIVE, NOT TO EXIST“ – der Satz mit der „Function“ stammt aus einem „Poem“ des „US-Writers“ Jack London, das Ralph Fiennes am Ende, bei der „kleinen Gedenkfeier zu 007s Ehren im Büro von `M`“, vorträgt (Full-Length-Version: „The function of man is to live, not to exist / I shall not waste my days, trying to prolong them / I shall use my time“)].
„Bist du da weg?“ / „Nein. Um…Ich werd’s nicht schaffen“ [Funk-Dialog MADELEINE SWANN & JAMES BOND] – zum Entsetzen aller Personen „innerhalb des Funkverkehrs“, also auch von „Q“, „M“, Tanner & Eve Moneypenny, macht Bond klar, dass er dort auf der Insel bleiben wird, auch deswegen, weil er „vergiftet“ wurde.
[„Missiles approaching“] …die Raketen rasen am Himmel über eine „crying Dr. Swann“ hinweg zur Safin-Insel und sie bestätigt „James“, der hinaus ins Freie getreten ist und zum Himmel blickt, nochmals die „Familienbande“ [im Original: MADELEINE SWANN: „She does have your eyes“ / JAMES BOND: „I know...I know“].
Dann… „Reflex in the sky / Warn you you‘re gonna die“ [Copyright: Black Sabbath] …schlagen die Raketen auf der Insel ein und James… [BARKEEPER: „Geschüttelt oder gerührt?“ / JAMES BOND: „Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?“ (aus: CASINO ROYALE) --- „M“: „Ich wusste, dass ich Sie zu früh befördert hab“ / JAMES BOND: „Doppel-Null-Agenten sollen ja eine ausgesprochen kurze Lebenserwartung haben. Ihr Fehler ist vermutlich kurzlebig“ (aus: CASINO ROYALE) --- CAMILLE MONTES: „Ein Freund von Ihnen?“ / JAMES BOND: „Ich hab keine Freunde“ (aus: EIN QUANTUM TROST) --- CAMILLE MONTES: „Glaubst du, dass sie jetzt ihre Ruhe finden?“ / JAMES BOND: „Ich denke, den Toten ist Rache gleichgültig“ / CAMILLE MONTES: „Ich wünschte, ich könnte dich befreien. Aber dein Gefängnis ist da drin“ (aus: EIN QUANTUM TROST) --- „M“: „Wo zum Teufel waren Sie?“ / JAMES BOND: „Ich hab den Tod genossen. 007 meldet sich zum Dienst“ (aus: SKYFALL) --- „M“: „Ich nehme an, es ist zu spät, um einfach davonzulaufen“ / JAMES BOND: „Na ja, ich bin zu allem bereit“ (aus: SKYFALL) --- MADELEINE SWANN: „Was machen Sie beruflich?“ / JAMES BOND: „Tja, nichts, was auf einem Formular besonders gut aussieht“ (aus: SPECTRE) --- MADELEINE SWANN: „Sie sollten nicht so starren“ / JAMES BOND: „Und Sie sollten nicht so aussehen“ (aus: SPECTRE) --- EMMA PEEL: „Ist Ihr ganzes Leben vor Ihrem geistigen Auge vorübergezogen?“ / JOHN STEED: „Ja, und es war ausgesprochen erfreulich“ (aus: MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE – Folge: „THE LIVING DEAD“] …Bond stirbt.
„To James“ – während... „Hanging on in quiet desperation is the English way“ [Copyright: Pink Floyd] ...„M“, „Q“, Moneypenny, Nomi & Tanner beim MI6 in London auf „the late James Bond 007“ anstoßen, steuert Madeleine Swann den Aston Martin V8 „einen einsamen, höher gelegenen Straßenabschnitt“ [„filmed near“ Sapri in Italien] entlang und kündigt Mathilde an, ihr „eine Geschichte“ erzählen zu wollen – „Mathilde, ich erzähl dir jetzt eine Geschichte. Über einen Mann. Sein Name war Bond. James Bond“ [MADELEINE SWANN zu MATHILDE].
Als die beiden mit dem Wagen in einen Tunnel fahren, beginnt Louis Armstrong „We Have All the Time in the World“ zu singen.
(ENDE der TEILE 1.1, 1.2, 1.3, 1.4.1, 1.4.2, 1.4.3, 1.5.1, 1.5.2, 1.6.1, 1.6.2, 1.6.3, 1.7.1, 1.7.2, 1.7.3 & 1.8; Fassungen vom 12.10.2022, 15.10.2022, 17.10.2022, 19.10.2022, 21.10.2022, 23.10.2022, 25.10.2022, 27.10.2022, 30.10.2022, 02.11.2022, 04.11.2022, 06.11.2022, 08.11.2022, 09.11.2022 & 11.11.2022)